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Grosshöchstetten - Eine Option ist, das Freibad zu schliessen
In diesem Sommer ist das Freibad noch offen. Aber die Betriebskommission des Schwimmbads prüft, ob die Sanierungskosten mit einer Schliessung gespart werden sollen.
Kaum sind die Nebengeräusche um die teure Hallenbadsanierung in Grosshöchstetten verstummt, wird das Freibad zum Thema. «Um dieses in den nächsten Jahren weiter zu betreiben, müssten wir viel Geld investieren», sagt Gemeindepräsident Martin Steiner (EVP). Die Wasserfilteranlagen sind in die Jahre gekommen, und an der gesamten Infrastruktur aus den Siebzigerjahren nagt der Zahn der Zeit. «Die Betonbodenplatten sind teilweise so kaputt, dass man sich beim Barfusslaufen verletzt.»
Nur minimaler Unterhalt
Über all die Jahre hat man Sanierung und Unterhalt bei einem Minimum belassen. Zusammenfassend: Die Freibadanlage ist in einem Zustand, in dem ein bisschen Farbe nicht mehr genügt, um das Freibad noch weitere zehn Jahre zu betreiben. Deshalb beschäftigt sich die Betriebskommission des Höchstetter Schwimmbads – Martin Steiner präsidiert diese – schon seit längerer Zeit mit der Zukunft des Freibads. Punkt vier der soeben veröffentlichten Legislaturziele 2014 bis 2017 des Gemeinderats lautet: «Über die Zukunft des Hallen- und Freibades besteht Klarheit.»
Sparvarianten ausarbeiten
Um Kosten zu sparen, wird das Freibad in Biglen in diesem Sommer zwei Wochen weniger lang offen sein als in den Vorjahren. Diese Sparmassnahme, nämlich die Saison zu verkürzen, zieht der Gemeinderat von Grosshöchstetten nicht in Betracht. «Wir wollen die Situation fundiert analysieren und Sparvarianten ausarbeiten, die wir dem Volk vorlegen», sagt Martin Steiner. Um das Defizit des Hallenbads zu vermindern, sind die Eintrittspreise erhöht worden. Jetzt ist der Gemeinderat entschlossen, die Badsituation genau unter die Lupe zu nehmen. Dazu wird auch die Studie von Thomas Zumbrunnen beigezogen. Das ehemalige Mitglied der Geschäftsprüfungskommission hat die Finanzlage von Frei- und Hallenbad ganz genau angeschaut und in einem Papier festgehalten. Die Schliessung des Freibads ist laut Martin Steiner nur eine von mehreren Varianten. Entscheide wurden aber noch keine gefällt.
30 Tage pro Jahr offen
In der Sommersaison kümmert sich das Hallenbadpersonal auch um das Freibad. Und das Beizli ist für beide Betriebe. Es werden keine zusätzlichen Leute angestellt. Was beim Freibadbetrieb kostet, sind Wasser, Strom, Chemikalien und zusätzliche Stunden für die Reinigung. Weil das Freibad nur durchschnittlich 30 Tage pro Saison geöffnet ist, könnte man meinen, dass die Kosten nicht besonders ins Gewicht fallen. Für 2013 wurde mit 150 000 Franken Verlust für die gesamte Anlage gerechnet. Die Gemeinderechnung zeige aber klar, dass der Verlust deutlich kleiner sei, sagt Martin Steiner. Die Schwimmbadbetriebskommission will trotzdem weitere Sparmöglichkeiten prüfen. Die effizienteste Lösung wäre, das Freibad zu schliessen.
Erstellt:
05.05.2014
Geändert: 05.05.2014
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