Konolfingen - Breite Front gegen die Tankstelle

Was tun, wenn am zentralen Ort im Dorf eine Tankstelle mit Shop gebaut werden soll? Wenn eine Baute droht, die irgendwie nicht so recht zu den erhaltenswerten Häusern rundherum passt? Ein zehnköpfiges Komitee mit Leuten aus den Reihen des Freien Forums Konolfingen hat sich die Frage gestellt – und gleich die Antwort gefunden: Wir sammeln Unterschriften.

 

788 Leute haben innerhalb von rund einem Monat eine Initiative unterschreiben, die die Tankstelle am Kreuzplatz in Konolfingen verhindern will. Gut jeder fünfte der 3714 Stimmberechtigten unterstützt damit das Begehren – auch wenn Hans Hofer im Namen der Initianten gestern relativierte: Die Unterschriften seien zwar allesamt kontrolliert, dennoch könne im Rahmen der anstehenden Kontrolle durch die Gemeinde noch die eine oder andere wegfallen.

 

In diesem Sinn legte Hofer das umfangreiche Dossier in die Hände von Alexandra Grossenbacher. Die Geschäftsleiterin der Konolfinger Verwaltung stellte in Aussicht, dass der Gemeinderat bereits Anfang September über das Begehren diskutieren werde. Traktandiert werden könnte es dann für die Gemeindeversammlung im nächsten Juni.

 

Laut Grossenbacher ist so viel Zeit auch deshalb nötig, weil die Vorlage nochmals dem Kanton vorgelegt werden muss. Dieser hat sich nach einer ersten Durchsicht bereits kritisch geäussert. Immerhin gelten die Vorschriften, die die Tankstelle am Kreuzplatz zulassen, erst seit 2007. Diesen Passus bereits wieder zu streichen, verletze unter Umständen den Grundsatz der Planbeständigkeit, so das Verdikt aus Bern. Der Kanton könnte daher das Begehren sogar noch nach einem Ja der Gemeindeversammlung für ungültig erklären.