Fusion: Tägertschi geht einen Schritt auf Münsingen zu

Das Resultat der Abstimmung ist klar: Von 95 Anwesenden an der Gemeindeversammlung von Tägertschi sagten 76 Ja und 19 Nein. Jetzt kann der Gemeinderat mit der Nachbargemeinde Münsingen Fusionsverhandlungen führen. Vorarbeit wurde vor dieser ausserordentlichen Gemeindeversammlung viel geleistet. «Der Gemeinderat verbrachte unzählige Stunden mit Sitzungen», sagte Gemeindepräsident Urs Schenker. Der Grund: Schon die letzte Gemeindeversammlung hatte die Exekutive beauftragt, zwei Szenarien abzuklären. Erstens die Zukunft als selbstständige Gemeinde, zweitens die Fusion mit einer Nachbargemeinde auf 2016.

Ganz klar Münsingen

Die Selbstständigkeit würde «schwierig», sagte Schenker. Er meinte, in Zukunft wäre für kleine Gemeinden der Spielraum für Neueinzonungen noch kleiner als bis anhin. Die Steuern würden steigen. Deshalb plädiert der Gemeinderat dafür, eine Fusion in die Wege zu leiten. Als eventuelle Partner sagten sowohl Konolfingen als auch Münsingen zu. Für den Gemeinderat von Tägertschi kommt aber nur Münsingen in Frage. «Nicht weil wir etwas gegen Konolfingen hätten, sondern weil wir mit Münsingen schon verbunden sind», erklärte Schenker. Die 400-Seelen-Gemeinde arbeitet mit Münsingen bereits eng zusammen: unter anderem mit der Schule, der Bauverwaltung und der Feuerwehr.

Viele Vorteile

Heute beträgt die Steueranlage in Tägertschi 1,79 Einheiten, diejenige von Münsingen liegt bei 1,59 Einheiten. Nach einer Fusion würde Tägertschi Münsingens Steueranlage übernehmen. Die Nachteile zählte ein Bürger auf: «Wir geben die Gemeinde auf, haben keinen Gemeinderat und keine Gemeindeversammlung mehr. Wir werden in Münsingen bestenfalls noch ein Kommissionsmitglied stellen.» Dazu Urs Schenker: «Tägertschi bleibt Tägertschi, als Dorf, aber als Teil der politischen Gemeinde Münsingen.»