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Zäziwil - Verlotterte Kronenscheune wird vollständig umgebaut

Quelle
Berner Zeitung BZ

In der Kronenscheune standen einst Pferde und Kutschen. Mit den Jahren verlotterte das Gebäude zusehends. Martin Herrmann und Susanne Nyfeler wollen es nun zu neuem Leben erwecken.

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Heute: Die Kronenscheune im Istzustand. Ihr Charakter soll auch nach dem Umbau erhalten bleiben. (Bild: Hans Wüthrich)
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Morgen: Die Kronenscheune so, wie sie dereinst aussehen wird. (Bild: zvg)
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Seit der Brächete 2013 sind die Türen des Zäziwiler Gasthofs Krone endgültig zu. Die Liegenschaft wurde zum Verkauf ausgeschrieben. Martin Herrmann aus Konolfingen und seine Frau Susanne Nyfeler haben zugegriffen und die Kronenscheune, die gegenüber dem Restaurant liegt, gekauft. Sie wollen die Scheune vollständig umbauen.

Obschon verlottert, ist das rund 100-jährige Gebäude neben dem Dorfkreisel imposant und zum grossen Teil im ursprünglichen Zustand erhalten. Das Mauerwerk des Riegelbaus ist aus Tuff, ein Teil der Grundmauern aus Sandstein. Teile rustikaler, alter Pflästerung sind noch vorhanden. Da sind Pferdeställe, ein Brunnen im Innern des Gebäudes und im ersten Stock das Herzstück: der alte Krone-Tanzsaal. «In diesem Saal haben sich im Laufe der Zeit vermutlich viele Zäziwiler Paare kennen gelernt», sagt Martin Herrmann.

Der Inhaber eines Geschäfts für Dachdecker-, Spengler- und Zimmereiarbeiten will im denkmalgeschützten Gebäude einen Mix aus Wohnen und Gewerbe. Die Baubewilligung ist vorhanden, Einsprachen gab es keine, aber «intensive Gespräche mit den Behörden» haben den Bewilligungsprozess etwas in die Länge gezogen. Doch jetzt ist Martin Herrmann optimistisch. Er hofft, dass die erste Wohnung in der Kronenscheune Mitte 2015 bezugsbereit ist.

Anbau wird abgebrochen

Der originale Teil der Scheune wird stehen bleiben. Der Anbau dahinter stammt aus dem 20. Jahrhundert und darf abgerissen werden. Im äussersten, oberen Teil des Anbaus waren die Toiletten und die Küche, alles ist aus Holz und in schlechtem Zustand. «Das muss alles weg», sagt der Bauherr. Ausgehöhlt wird auch der zweigeteilte, rund 3,2 Meter hohe Saal im ersten Stock, wo einst eine Bühne und ein Tanzboden waren. Neben den Fenstern baumeln noch Vorhänge. In einer Ecke ist der Tresen. Ein paar blinde Gläser stehen darauf und ein Aschenbecher – Relikte vergangener Zeiten. Hier und im Obergeschoss sollen insgesamt vier Wohnungen eingebaut werden, jede mit einer Fläche von rund 100 Quadratmetern. Geheizt wird die Kronenscheune mit der Holzschnitzelheizung der angrenzenden Schreinerei Lehmann, die ihre Holzreste in Wärme umwandelt.

Für stilles Gewerbe

Im Innern der Kronenscheune sind bereits einige Balken ersetzt und Wände verstärkt worden. Dies, um das verlotterte Gebäude zu stabilisieren. Die Aussenwände werden renoviert, das Dach mit der Ründe vollständig erneuert, während innen sozusagen ein Haus ins Haus gebaut wird.

Im Erdgeschoss sind noch die Ställe, wo bis Ende der Zwanzigerjahre Postkutschenpferde eingestellt wurden, währenddem die Reisenden im Gasthaus Krone übernachteten. Jetzt entstehen darin Autogaragen, Räume für stilles Gewerbe und für die Haustechnik.

Autor:in
Laura Fehlmann, Berner Zeitung BZ
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Erstellt: 02.09.2014
Geändert: 02.09.2014
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