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Mehr Sicherheit auf der Rohrstrasse in Biglen: Die Leute wollen, «dass jtz öppis geit»

Quelle
Wochen-Zeitung

Die geplante Sanierung der Rohrstrasse in Biglen erntet viel Zustimmung. Während des Mitwirkungsverfahren wurden nur ganz detailliert Wünsche vorgebracht.

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Das ging gerade noch gut. Im Kreisel in Biglen haben sich eine ganze Reihe von Unfällen ereignet. (Bild: Bruno Zürcher)
«Die Leute in Biglen wollen, ‹dass jtz öppis geit›», sagt Peter Bähler, Projektleiter beim kantonalen Tiefbauamt. Er betreut das Projekt «Sanierung Rohrstrasse Biglen», welches die gesamte Ortsdurchfahrt umfasst – ein knapp 1,5 Kilometer langes Stras­senstück mit Trottoirs, Abzweigungen und Fussgängerstreifen.

Bereits als das Projekt im vergangenen Jahr vorgestellt wurde, war das Interesse gross. Dies hat sich nun bei der Mitwirkung bestätigt: Es sind 43 Eingaben gemacht worden, was laut Bähler ein hoher Wert darstelle. Dass alle Anwohner eitel Freude an den vorgeschlagenen Massnahmen haben, hat der Projektleiter nicht erwartet. Er rühmt aber, dass «sehr konstruktive Eingaben im Rahmen der Möglichkeiten» gemacht wurden. Insgesamt äussern sich 16 Parteien grundsätzlich einverstanden mit den Plänen, lediglich zwei Eingaben war zu entnehmen, dass deren Verfasser nicht mit den Plänen einverstanden sind.

Weniger Tempo, mehr Sicherheit


Besonders gut schneiden bei der Umfrage vor allem die Punkte ab, welche die Sicherheit erhöhen, beispielsweise die Trottoirverbreiterung entlang der Thunstrasse. Dass die Anwohner für Massnahmen offen sind, welche das Tempo reduzieren und damit die Sicherheit erhöhen hat auch damit zu tun, dass auf der Rohrstrasse oft zu schnell gefahren wird – laut Messungen durchschnittlich über 55 Stundenkilometer – und dass sich in den letzten Jahren eine ganze Reihe von Unfällen ereignet hat. Mehrmals wurde in den Eingaben den vermehrten Einsatz von Radargeräten gefordert.

Um das Tempo am Dorfeingang von Grosshöchstetten her zu drosseln, soll – wie beim anderen Dorfeingang vor dem Sägestutz – ein Bauwerk erstellt werden. Noch nicht klar bestimmt ist hier, ob eine Erhöhung oder ein vertikaler Versatz gebaut werden soll.

Welchen Kreisel hättens gern?

Bauliche Anpassungen soll auch der Kreisel erfahren, welcher vor nicht weniger als 17 Jahren als Provisorium erstellt wurde. «Hier liegt vor allem das Problem vor, dass die Fahrzeuge von Grosshöchstetten herkommend kaum bremsen müssen, um den Kreisverkehr passieren zu können», erklärt Peter Bähler. Verschiedene Eingaben wurden zur Grösse des Kreisverkehrs gemacht. Manche möchten den Kreisel so belassen wie heute (Durchmesser 20 Meter) weil durch eine Vergrösserung eine Verkehrszunahme befürchtet wird. «Der Kreisel ist zu klein», ist einer anderen Eingabe zu entnehmen. Wie gross soll der Kreisel gemäss den aktuellen Plänen des Tiefbauamtes werden?

«Normalerweise müsste ein Kreisel auf einer solchen Strassen einen Durchmesser von 26 Metern aufweisen», erklärt der Projektleiter. «So viel Platz haben wir aber nicht. Vorgesehen ist nun ein Kreisel mit einem Durchmesser von 24 Metern. Dies ist heute die absolut minimale Grösse.» Um den jetzigen Kreisel etwas vergrössern zu können muss der Kanton bei mehreren Parzellen einige Quadratmeter von den Vorplätzen den anstossenden Liegenschaften erwerben. Auch andernorts werden Verhandlungen für den Landerwerb geführt werden müssen. Insgesamt müssen rund 17 Liegenschaftseigentümer einige Quadratmeter ihrer Parzellen an den Kanton abtreten, was in den Eingaben der Betroffenen kritisiert wird.

Fussgängerstreifen ja, aber wo?


Mehr Platz wird beispielsweise bei der Einmündung Sägestutz benötigt, weil dort eine zusätzliche Spur für die Linksabbieger geschaffen werden soll. Mehr Raum wird auch für die Fussgängerstreifen gebraucht, weil diese meist mit einer Mittelinsel versehen sein sollen. Die Lage der Fussgängerstreifen sorgte für viele Eingaben. «Der Fussgängerstreifen Riedhaldenweg ist zu erhalten», stand in mehreren Eingaben, allerdings gab es auch Eingaben in denen stand: «Die Aufhebung wird begrüsst, da der Fussgängerstreifen derzeit ungenügend gesichert ist». Auch der neu geplante Fussgängerstreifen (bei der Gärtnerei) wird thematisiert und mehrheitlich begrüsst.

Die Eingaben der Mitwirkung fliessen nun in den Strassenplan ein, welcher voraussichtlich im kommenden Jahr aufliegen wird. Gebaut werden soll dann in drei Etappen ab 2016.

[i] «Gut eingebunden»
Der Gemeinderat Biglen hat den Mitwirkungsbericht kürzlich genehmigt. Gemeindepräsident Peter Habegger zeigt sich erfreut, dass so viele Bürgerinnen und Bürger ihre Meinung kundgetan haben.

«Die Leute waren von Anfang an gut eingebunden und konnten ihre Wünsche anbringen, welche auch wenn möglich aufgenommen wurden», sagt Habegger. Er lobt auch die Arbeit des kantonalen Tiefbauamtes: «Die Vertreter des Kantons wissen, wo der Schuh drückt.»

Als zentrales Element sieht Habegger auch die Fussgängerstreifen. Der Gemeinderat werde sicher darauf achten, dass hier eine möglichst sinnvolle Lösung realisiert werde. Gleichzeitig mit dem Strassenbau wird die Gemeinde verschiedene Leitungen in der Rohrstrasse ersetzen.

Autor:in
Bruno Zürcher, Wochen-Zeitung
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Erstellt: 25.09.2014
Geändert: 25.09.2014
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