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Worb - Ein Leben lang im "Rüfenacht-Haus"

Mit dreissig Jahren übernahm Heinz Rüfenacht mit seinem Zwillingsbruder das Geschäft "Rüfenacht & Co". Eine Lebensgeschichte von zwei Brüdern, welche in demjenigen Haus begann, wo man jetzt noch im "Rüfenacht & Co" einkaufen kann.

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Heinz Rüfenacht in seinem Geschäft "Rüfenacht & Co". (Bild: Andrina Hauri)
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Fred und Heinz Rüfenacht (v.l.) in jungen Jahren. (Bild: zvg)
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Fred und Heinz Rüfenacht (v.l.) auf dem Schulhausplatz des Schulhaus Zentrums in Worb. (Bild: zvg)
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Das "Rüfenacht-Haus" in der Zeit bevor Fritz Rüfenacht einen Teil davon erwarb. (Bild: zvg)
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Das "Rüfenacht-Haus" im Geburtsjahr der Zwillinge 1939. (Bild: zvg)
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Das "Rüfenacht-Haus" in den 60ern, als die Zwillinge den Betrieb übernahmen. (Bild: zvg)
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Das "Rüfenacht-Haus" wie es heute ausschaut. (Bild: Andrina Hauri)
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Seit 53 Jahren steht Heinz Rüfenacht aus Worb nahezu jeden Morgen in seinem Geschäft. Der "Rüfenacht“ ist eines jener aussterbenden Geschäfte, welche im Vergleich zu den Grossverteilern klein, jedoch im Angebot vielfältig und in der Bedienung noch persönlich sind. Das Fachgeschäft bietet alles für das Haus, den Garten und handwerkliches Tun.

„Wenn man sich Mühe gibt und das persönliche Gespräch sucht, die Sachen erklären kann und dahinter steht, ist das Bestehen eines solchen Geschäftes nach wie vor möglich“, sagt Heinz Rüfenacht gegenüber BERN-OST.

Ein Leben lang im "Rüfenacht-Haus“

Im Jahr 1939, elf Jahre, nachdem Fritz Rüfenacht die Hälfte des jetzigen Rüfenacht-Hauses erworben und eine Eisenwarenhandlung aufgebaut hatte, kamen seine beiden Söhne Heinz und Fred Rüfenacht zur Welt. Die eineiigen Zwillinge wuchsen im Rüfenacht-Haus in Worb auf.

„Wir gingen in dieselbe Klasse, trugen dieselben Kleider, hatten dieselben Noten und die Leute konnten uns kaum auseinanderhalten“, erzählt Heinz Rüfenacht. Dies ging so weit, dass ein Passbeamter die Fotos in Pässen der Zwillinge vertauschte. „Niemand hat gemerkt, dass ich jahrelang einen falschen Pass hatte.“

Mehr als ein Bruder

Heinz Rüfenacht hatte eine sehr enge Beziehung zu seinem Bruder Fred. Wobei Heinz erzählt, dass er sich gerne ein bisschen von seinem Bruder abgehoben hätte. Trotzdem entstand für ihn eine grosse Lücke, als sein Bruder später heiratete. „Wir haben sehr aneinander gehangen“, sagt Heinz Rüfenacht. „Man sieht sich selber einfach im anderen.“

Geschäftsübernahme

Nachdem die Brüder nach abgeschlossenen Ausbildungen einige Jahre bei ihrem Vater gearbeitet hatten, übernahmen sie 1969 das Geschäft, als Fritz Rüfenacht krank wurde. Er starb kurz nach der Geschäftsübergabe an Lungenkrebs.

Die 60er waren für die Brüder die Blütezeit. Bis zur Jahrtausendwende ging es für die beiden auch stetig aufwärts, bis Fred ebenfalls an Lungenkrebs erkrankte und sich für immer von Heinz trennte. „Da habe ich noch heute daran zu 'knabbern'“, sagt Heinz Rüfenacht.

Heinz ist geblieben

Noch heute leitet Heinz Rüfenacht das Geschäft. Er musste die Mitarbeiter und das Sortiment nach dem Tod seines Bruders zwar reduzieren, führt den Betrieb jedoch aufgestellt weiter. „Ich freue mich noch heute jeden Morgen anzufangen."

Sein riesiges Sortiment von 120'000 Artikeln habe Rüfenacht im Kopf, was seinem aussergewöhnlichen Auffassungsvermögen zu verdanken sei. Wenn es gesundheitlich nicht mehr möglich sein sollte, selber nach dem "Rüfenacht & Co“ zu sehen, wird Heinz das Geschäft seinen Mitarbeitern vererben, da er keine eigenen Nachkommen hat. „Das wäre mein Wunsch. Ob sie den Rüfenacht dann weiterführen oder nicht, sei dahin gestellt.“

Autor:in
Andrina Hauri, andrina.hauri@bern-ost.ch
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Erstellt: 12.10.2014
Geändert: 14.10.2014
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