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Konolfingen - 100 Jahre fleissig wie die Bienen

Über 170 Gäste und Mitglieder feierten im Kirchgemeindehaus Konolfingen das 100-jährige Bestehen des Bienenzüchterverein Konolfingen und Umgebung. Als initiativ und vorbildlich wurde der Verein allseits gelobt.

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Vereinspräsident Fritz Bigler mit dem ältesten Christian Wyssen (90) und jüngsten Vereinsmitglied Sven Rutschi (16) genossen den Jubiläumsabend ebenso wie alle andern Gäste. (Bild: Willi Blaser)

Mit mährischen Klängen der Aareländer Musikanten und einem festlich, passend zur Jahreszeit, geschmückten Saal wurden die Gäste und Vereinsmitglieder gestern Freitagabend begrüsst. Über 170 Personen folgten der Einladung und feierten gestern gemeinsam das 100-jährige Jubiläum des Bienenzüchterverein Konolfingen und Umgebung (BZVK). „Es ist einfach einen solch gesunden Verein zu führen. Alle ziehen am gleichen Strick und haben das gleiche Ziel, das Hobby naturverbunden und fachgerecht auszuüben und den Verein vorwärts zu bringen. Ich bin stolz, einem solchen Verein vorzustehen. Keines der Mitglieder die wir für die Organisation dieser Jubiläumsfeier angefragt haben, hat nein gesagt“, freute sich Fritz Bigler bei der Begrüssung. Mit einem feinen Festmahl, zubereitet von den Vereinsmitgliedern Franz Lehmann und Kurt Krähenbühl mit ihren Ehefrauen, wurden die Gäste verwöhnt. Den Service besorgten die Frauen der Trachtengruppe und die Frauenriege Konolfingen.

 

Worber sind nicht nachtragend

 

Am 21. März 1914 wurde der Verein gegründet. Unter den Gründungsmitgliedern waren Mitglieder aus den Vereinen Worb und Oberdiessbach die sich schon seit einiger Zeit einen eigenen Verein wünschten. „Wir sind den abtrünnigen nicht nachtragend, nein es war aus heutiger Sicht sogar ein vernünftiger, weiser Entscheid“ erklärte der Präsident des Bienenzüchtervereins Worb, Christian Aegerter anlässlich seines Grusswortes.

Stolz kann der BZV auf die vereinsinternen Berater sein, die zwischen 2002-2013 vier Grundkurse mit insgesamt 43 Teilnehmern durchführen konnten. Dank diesem Engagement konnten so 18 neue Mitglieder im Verein aufgenommen werden. Höchst erfreulich, im aktuellen Grundkurs 2014-2015 ist der Frauenanteil 60%. „Der Grundkurs dauert zwei Jahre auf 18 halbe Tage verteilt. Der Lernstoff, den man im Selbststudium erlernen muss, ist unglaublich breitgefächert. Da man in neun Halbtagen pro Jahr den Lernordner nicht von A bis Z durchgehen kann. Um das Imkerhandwerk zu erlernen, ist die Arbeit bei und mit den Bienen sehr wichtig und intensiv. Nach dem absolvierten Grundkurs erhalten die Teilnehmer den Kursausweis mit Diplom“, erklärt Fritz Bigler, selber aktiver Kursleiter.

 

Gemeinsam sind wir stark

 

Der Konolfinger Gemeinderat und Bauer Bernhard Burren überbrachte die Grüsse der Gemeinde und verwies auf die äusserst wichtige Bestäubungsarbeit der Bienen hin. „Seit der Gründung seid ihr fleissig wie die Bienen“ gratulierte Grossrat Werner Moser den Mitgliedern des Vereins. Es sei im Verein wie bei den Bienen, eine alleine erreiche wenig, ein ganzes Volk schaffe mehrfaches. Den sorgfältigen Umgang mit der Natur und nur die gemeinsame Zusammenarbeit zwischen Landwirtschaft und Imkern führe zum Erfolg erklärte auch Walter Leuenberger, Präsident der Zäziwiler Imker. „Wir müssen gemeinsam am Ball bleiben und gegen zunehmende Gefahren kämpfen. Ohne Missgunst oder finanzielle Absichten pflegen wir die wertvolle und nachbarschaftliche Zusammenarbeit“.

„Über 30‘000 Bienenvölker werden im Kanton gehegt und gepflegt. Die Veränderungen in den letzten hundert Jahren ging auch an uns Imkern nicht spurlos vorbei. Mit vorbildlicher Nachwuchsförderung und zielgerichteten Massnahmen helft ihr Konolfinger aber mit, das Fortbestehen der Imkerei zu wahren“, lobten Edmund Nigg als Kantonalpräsident und Alfred Höhener als Ausbildungschef die Vereinsarbeit des jubilierenden Verein. Gerade der im April 1971 erbaute Lehrbienenstand im Höfli, auf dem Grundstück von Christian Wüthrich trägt zur Fortschrittlichkeit bei. Auch dank den vereinseigenen Kursleiter und Berater können verschiedenste Kurse und Anlässe durchgeführt werden.

 

Biene ist Umweltindikator

 

Walter Gasser vom Veterinärdienst sieht die Bienen als Umweltindikatoren. „Bienen sagen uns was wir Menschen alles falsch machen. Man wird ehrwürdig, wenn man versteht was in einem Bienenstaat vor sich geht“. Dass die Konolfinger mit ihrer eigenen Königinnenzucht ohne Importe und mit eben einem Präsidenten, wie es sie in der heutigen Zeit braucht, vorwärts gehen, freute sich Ruedi Ritter vom Bienengesundheitsdienst. Wie es gemacht werden sollte präsentierte Hansruedi Deppeler, vom Bienenzüchterverein Oberdiessbach. „Aus der Vergangenheit soll man lernen, die Gegenwart umsichtig gestalten und die Zukunft vernünftig planen“. Mit seinem Grusswort weist auch Oskar Röthlisberger vom Landi Bienenladen auf das wertvolle zusammenstehen hin.

Mit den Klängen der Aareländer Musikanten und dem feinen Dessert, wie könnte es anders sein, der Stalden-Creme und den „Schlüferli“ klang der Jubiläumsanlass aus.

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Autor:in
Willi Blaser, info@bern-ost.ch
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Erstellt: 18.10.2014
Geändert: 23.10.2014
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