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Münsingen - Wärme für Tausende

Quelle
Berner Zeitung BZ

Eine neue Energiezentrale versorgt ab nächstem Jahr den südlichen Teil des Dorfs mit Wärme. Die Infrawerke setzen auf Erdgas.

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Energiezentrale: Noch ein Modell, bald Realität. (Bild: zvg)

Der Wärmeverbund Süd ist für Markus Sterchi ein «Jahrhundertprojekt». Der Bau sei gleichbedeutend mit der ersten öffentlichen Wasserversorgung vor über hundert Jahren, sagt der Geschäftsführer der Infrawerke. «Wir investieren in den nächsten fünfzehn Jahren weit über 20 Millionen Franken. Das ist eine grosse Sache für Münsingen.»

Gestern wurde der Grundstein für das Gebäude der Zentrale gelegt. Von der Südstrasse aus wird der südliche Teil des Dorfs, insbesondere das Industriegebiet und das Spital, mit Warmwasser versorgt. Die Anlage wird im Oktober 2015 in Betrieb genommen. Im Endausbau wird der Verbund Süd den Bedarf von 2000 Einfamilienhäusern abdecken können. Auch der seit 1993 bestehende Wärmeverbund Nord wird weiter ausgebaut. Er nutzt Restwärme der Abwasserreinigungsanlage.

Die Kosten der ersten Etappe betragen 4,9 Millionen Franken für die Zentrale und 3,4 Millionen Franken für die Leitungen. Die Verantwortlichen haben sich für Erdgas als Energieträger entschieden. «Holz kam für uns nicht infrage», sagt Sterchi. Die Gemeinde besitze nur einen kleinen Anteil Wald, zudem sei der Wald in der Gemeinde auf viele kleine Gebiete aufgeteilt. «Wir müssten das Holz von weither heranführen, was ökologisch fragwürdig ist.» Sollte sich dereinst eine neue Technologie anbieten, könnte die Zentrale umgerüstet werden.

Warmwasser und Strom

Neben Erdgas-Blockheizkraftwerken nehmen die Infrawerke zudem Zweistoffheizkessel in Betrieb. Diese können sowohl mit Gas als auch mit Öl betrieben werden und sollen Verbrauchsspitzen auffangen und die Versorgungssicherheit garantieren. Die Zentrale kann neben Warmwasser auch Strom produzieren. «Das ist für uns interessant», sagt Sterchi. Heute kaufen die Infrawerke sämtlichen Strom ein. In gewissen Teilen Münsingens besteht eine Anschlusspflicht an den Wärmeverbund. Für die Verbraucher gebe es keine wirtschaftlichen Nachteile gegenüber einer Ölheizung, so Sterchi. Zudem erhielten die Hausbesitzer ein «Sorglos-Paket» inklusive Service: «Um einen Grossteil der Haustechnik brauchen Sie sich nicht zu sorgen.» 


[i] Umzug

Die Infrawerke Münsingen ziehen um. Ab 3. November befindet sich der neue Sitz an der Aeschistrasse 25. Das bisherige Gebäude an der Thunstrasse gehört der Gemeinde und werde voraussichtlich im Sommer 2015 vollständig geräumt sein, sagt Thomas Krebs, Leiter der Präsidialabteilung. «Wir klären derzeit ab, wie das Gebäude künftig genützt werden könnte.»


Autor:in
rei, Berner Zeitung BZ
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Erstellt: 22.10.2014
Geändert: 22.10.2014
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