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Worb - «Wahnsinn, was man bewirken kann»

Quelle
Berner Zeitung BZ

Hilfe für die Flüchtlinge im Nahen Osten: Die Schülerinnen und Schüler der Oberstufe führten gestern eine Spendenaktion durch. Sie sammelten Hunderte von Kleidungsstücken und Tausende von Franken für das Rote Kreuz.

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Solidarität mit Flüchtlingen: Sophie Klock und Maria Rana von der Oberstufe Worb haben Erfolg. Die Passantin schiebt eine Note in die Büchse. (Bild: Beat Mathys)

Grüessech, wir sammeln für die Flüchtlinge aus Syrien und dem Irak«, sagt Maria Rana zu einer Passantin. Den ganzen Tag über stehen die Schülerinnen und Schüler der Oberstufe Worbboden beim Bahnhof Worb Dorf, auf dem Bärenplatz und vor der Landi beim Bahnhof Worb SBB. Die humanitäre Aktion «Jede Note zählt» ist in vollem Gang.

Henri Dunant hätte Freude daran gehabt. Gestern vor 104 Jahren starb der Gründer des Roten Kreuzes. Auf dieses Datum legten die Worber Jugendlichen ihren Spendentag zugunsten der Hilfsorganisation. Das Motto hatten sie bewusst in Anlehnung an die SRF-Sammeltage gewählt. «Wir dachten uns, dass die Leute dann gleich wissen, worum es geht», erklärt Mischa Mäder von der Klasse 9c, welche die Idee für die Aktion hatte.

Die Passanten lassen sich nicht lumpen, Note um Note verschwindet in den Sammelbüchsen. Manchmal klauben Spender auch all ihre Münzen zusammen. Die Beträge seien unterschiedlich weiss Jasmin Villars aus der 9c. «Die meisten geben eine Zehner- oder eine Zwanzigernote. Ein Mann ging sogar zum Geldautomaten und holte 200 Franken für uns.» Nebst dem Geld nehmen die Schüler auch Kleider entgegen. Sackweise bringen die Spender Jacken, Pullover und Faserpelze vorbei. Die Jungen sind begeistert. «Es ist wahnsinnig, was man alles bewirken kann», strahlt Jasmin Villars.

Der gestrige Sammeltag ist aus dem Unterricht der Klasse 9c heraus entstanden. Im Fach Natur, Mensch, Mitwelt befassten sich die Neuntklässler und ihr Klassenlehrer mit dem Konflikt rund um den Islamischen Staat und die zwei Millionen Flüchtlinge. «Wir sahen das Leid dieser Menschen und sagten uns: Wir müssen etwas tun», erzählt Schülerin Sophie Klock. Die Klasse kam zum Schluss, eine Sammlung durchzuführen, und überzeugte auch die anderen Klassen im Schulhaus mitzumachen.

«Es erstaunt mich, wie gut die Aktion läuft», sagt Klassenlehrer Andy Marchand. Denn es sei nur wenig dafür geworben worden. «Wir wollten, dass alles Geld dem Roten Kreuz zugute kommt.» Deshalb organisierten die Schüler die Sammlung selbst. Sie gestalteten Plakate und Flyer, stellten Gesuche bei der Gemeinde und dem RBS und bedruckten Kleber mit dem Schriftzug «Jede Note zählt».


Autor:in
Herbert Rentsch, Berner Zeitung BZ
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Erstellt: 31.10.2014
Geändert: 31.10.2014
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