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Mühle Hunziken: Das Verwirrspiel geht weiter

Quelle
Berner Zeitung BZ

Die Betreiber der Mühle Hunziken haben einen Käufer gefunden und sprechen von einer «Gesamtlösung». «Mühli-Pesche» weiss davon nichts, ist aber dennoch zuversichtlich.

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Seit drei Jahren tobt ein Streit um die Mühle Hunziken in Rubigen. Bis am 28.November müssen sich die Betreiber um Thomas Burkhart entscheiden, ob sie eine Kaufofferte für die Liegenschaft annehmen. Bild: BZ
Das letzte Angebot für die Mühle Hunziken endet am Freitag: Für 2,8 Millionen Franken können die Betreiber des Rubiger Konzertlokals einen Käufer der Mühle-Liegenschaft präsentieren. Kommt der Kauf zustande, wird der jahrelange Streit um die Mühle geklärt. Kommt er nicht zustande, wird die Mühle versteigert. Am Dienstag teilten die Betreiber mit, dass sie beim Gericht fristgerecht die «Zusage zum Kauf» eingereicht hätten.

Ein Käufer sei gefunden, er wolle bis zur Vertragsunterzeichnung anonym bleiben. Der Kauf sei «das Herzstück einer zwischen den Parteien vereinbarten umfassenden Gesamtlösung», schrieben Thomas Burkhart, Philipp und Christoph Fankhauser sowie Anwalt Thomas Bähler in der Mitteilung. Damit sorgten sie für etwas Klarheit und viel Verwirrung.

Das Problem ist, dass die Gegenseite um Mühle-Gründer Peter Burkhart nichts von einer solchen «Gesamtlösung» weiss. «Diese Medienmitteilung ist einmal mehr heisse Luft», sagt «Mühli-Pesche», «und zudem ein plumper Versuch, mit Öffentlichkeit Druck aufzubauen.» Nichtsdestrotz sieht er das Ende des Streits nahen. Bei der Käuferin handelt es sich offenbar um eine Pensionskasse, die den Betreibern die Mühle vermieten wird.


Vorschläge unberücksichtigt


Die Liegenschaft mit Club und Wohnungen gehört zu je einem Drittel Peter Burkharts Ehefrau Pia und den Kindern Thomas und Catherine. Die beiden Frauen sind gewillt, ihre Anteile zu verkaufen. Catherine Burkhart würde mit ihrer Familie aus der Mühle ausziehen. Im Preis von 2,8 Millionen Franken sind auch 300'000 Franken für Kunstwerke enthalten.

Anfang Oktober trafen sich die Parteien letztmals vor dem Richter. Sie einigten sich damals auf eine mündlich skizzierte Lösung. Als wenige Tage später jedoch die schriftliche Version vorlag, waren beide Seiten mit mehreren Punkten nicht einverstanden und gaben beim Gericht Lösungsvorschläge ein. Diese wurden bis gestern aber offenbar nicht berücksichtigt.

Darum wandte sich Willi Egloff, der Anwalt der Familie Burkhart, am Morgen per Mail ans Gericht. Er gehe davon aus, dass am 5. Dezember die Verhandlung stattfinde, schrieb Egloff. Kurze Zeit später gelangten die Mühle-Betreiber mit ihrer Mitteilung an die Öffentlichkeit. Auf Fragen dieser Zeitung reagierten Thomas Burkhart und Anwalt Bähler allerdings nicht.


Zum Gespräch bereit


Anders Willi Egloff: «Es gibt verschiedene Punkte, die noch geklärt werden müssten», sagt der Anwalt und betont, dass zum jetzigen Zeitpunkt keine «Gesamtlösung» vorliege. Darum wisse er mit der Kaufzusage auch nichts anzufangen. «Mühli-Pesche» wiederum würde gerne eine «gemeinsam ausgearbeitete Vereinbarung» unterzeichnen.

«Ich habe mehrfach meine Bereitschaft für ein Gespräch, für eine aussergerichtliche Lösung, das heisst für eine einvernehmliche Vereinbarung, angeboten», sagt er. «Bis jetzt ohne Erfolg.»

Autor:in
Johannes Reichen, Berner Zeitung BZ
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Erstellt: 26.11.2014
Geändert: 29.11.2014
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