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Walkringen - Buchgewinn sorgt für Luft

Quelle
Berner Zeitung BZ

Der Walkringer Voranschlag 2015 weist einen Gewinn auf. Für dieses Zwischenhoch sorgt ein ausserordentlicher Buchgewinn. Die weiteren Aussichten sind düster.

Zuerst die gute Nachricht: Für 2015 budgetiert Walkringen bei Ausgaben von 7,54 Millionen Franken einen Gewinn von knapp 63 000 Franken. Dieses gute Resultat ist allerdings einem ausserordentlichen Buchgewinn von 175 000 Franken aus dem Verkauf einer Landparzelle zu verdanken. Die schlechte Nachricht: Bis 2019 weist der Finanzplan ausschliesslich Defizite auf. «Wir werden aber alles daran setzen, in den nächsten Jahren eine ausgeglichene Rechnung zu erreichen», sagte Gemeinderat Rolf Wittwer (Freie Wähler) an der Gemeindeversammlung. Die Finanzlage sei zwar nicht besser als in den Vorjahren, aber «dank der Steuererhöhung stabilisiert». 2014 stieg die Steueranlage von 1,84 auf 2,14 Einheiten. Hauptgrund für die schwierige Finanzlage sei ein «strukturelles Problem», sagte Wittwer. Das heisst: Der Altersdurchschnitt der Bevölkerung ist relativ hoch, gute Steuerzahler fehlen. Bauland ist rar, mit der Ortsplanungsrevision stehen nun aber doch ein knappes Dutzend Parzellen Bauland zur Verfügung. Gemeindepräsident Peter Stucki (parteilos) hofft, dass bald Neuzuzüger für mehr Steuereinnahmen sorgen werden.


Zu teure Verwaltung?


Für 2014 waren 643 530 Franken Verwaltungskosten budgetiert. 2015 sind es 782 580 Franken. Diese Zunahme gab an der Gemeindeversammlung zu reden. Ein Bürger wollte wissen, ob denn die Löhne tatsächlich über 20 Prozent steigen würden. Laut Finanzverwalter Jonas Weil lassen sich die Zahlen der beiden Jahre schlecht vergleichen. Weil mehrere Verwaltungsangestellte gekündigt hatten, war temporäres Aushilfspersonal beigezogen worden. Dies hatte höhere Honorarzahlungen, aber eine tiefere Lohnsumme zur Folge. Die Anstellung eines Gemeindeschreibers und anderer Mitarbeiter lässt die Lohnsumme jetzt steigen, dafür wird nun weniger Honorar ausbezahlt. Die Lohnkosten haben sich damit auf den «Normalstand» eingependelt. Der Mehraufwand bei den Löhnen beträgt gegenüber dem Vorjahresbudget knapp 80 000 Franken. 35 000 Franken sind für ein neues Buchhaltungsprogramm budgetiert, das im ganzen Kanton eingeführt wird. Hohe Kosten und stagnierende Einnahmen also – trotzdem will der Gemeinderat eine Steuererhöhung vermeiden.

Autor:in
Laura Fehlmann, Berner Zeitung BZ
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Erstellt: 26.11.2014
Geändert: 26.11.2014
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