- Wirtschaft
Worb - Wohnen im Worbboden
Die Ansiedlung grosser Firmen in der Gewerbezone Worbboden ist gescheitert. Jetzt werden andere Lösungen gesucht. Eine Projektstudie sieht nebst gewerblicher Nutzung 120 Wohnungen vor. Dafür müssen aber die Zonenvorschriften angepasst werden.
Am Montag haben sich der Gemeinderat und die Planungskommission zum Gewerbeareal Worbboden begeben. «Erst auf dem Gelände lässt sich erkennen, wo es möglich ist, Wohnungen zu bauen, und wo nicht», sagt Gemeindepräsident Niklaus Gfeller (EVP) zum Grund des Augenscheins.
Der Worbboden ist seit über zwanzig Jahren ein kantonaler Entwicklungsschwerpunkt (ESP). 3000 Arbeitsplätze sollten dort geschaffen werden, lautete die Prognose. Wie bei anderen ESP im Kanton haben sich die Hoffnungen in Worb nicht erfüllt. Zwar siedelten sich im Gewerbehaus an der Bollstrasse und in weiteren Gebäuden kleinere Firmen an. Der grosse Wurf gelang aber nicht, mehrere unbebaute Flächen sind leer geblieben.
Neu auch Wohnungsbau
Nun soll das eingezonte Brachland zum Standort für Wohnungen und Gewerbe werden. Dazu müssen aber die Planungsvorschriften geändert werden, denn heute liegt der Worbboden in der Geschäfts- und Gewerbezone, Wohnbau ist dort nicht möglich. Für Friedrich Wiedmer kann es nicht schnell genug gehen. Der Immobilientreuhänder vertritt drei Grundeigentümer auf dem ESP Worbboden-Nord, also dem Teil zwischen dem RBS-Depot und dem Gewerbehaus. Er und das Worber Architekturbüro Will + Partner AG haben dem Gemeinderat eine Projektstudie zur Bebauung des Areals unterbreitet. «Wir gehen von Gebäuden für Gewerbe und Dienstleistungen sowie von rund 120 Wohnungen aus», sagt Wiedmer. Das entspricht einem Wohnanteil von 50 bis 60 Prozent. Eine FDP-Motion im Parlament machte sich letzten Sommer dafür stark und forderte eine Umzonung des Landstücks noch vor der Ortsplanungsrevision.
Der Gemeinderat hat diese Bemühungen aufgenommen und einen Planungsprozess in Gang gesetzt. Allerdings will er die Zonenplanänderung in die laufende Ortsplanungsrevision einbinden, welche etwa im Mai in die Mitwirkung geht. Nach der Begehung vom Montag sollen bald Entscheide fallen, sagt Niklaus Gfeller. «Der Gemeinderat legt nächste Woche fest, wo Wohnungen gebaut werden können.» Danach soll die geplante Änderung in die Ortsplanungsrevision einfliessen.
Gfeller: «Interesse ist da»
Erstellt:
21.01.2015
Geändert: 21.01.2015
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