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Richigen - Das ganze Dorf hilft mit

Quelle
Berner Zeitung BZ

Der Aufbau fürs Mittelländische Schwingfest vom 29. bis 31. Mai hat begonnen. 570 Helfer machen bei der Organisation mit. Einer der Höhepunkte ist der Umzug mit 22 historischen Szenen.

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Einsatz auf dem Festplatz: Seit gestern ist die Tribüne fürs Mittelländische Schwingfest im Bau. Die Arena fasst 5200 Zuschauer. (Bild: Urs Baumann)

Zwischen der Hornusserhütte und dem alten Schützenhaus in Richigen ist etwas los. Traktoren, Stapler und Teleskoplader fahren hin und her. Rufe ertönen. Männer sind daran, Tribünen und Zelte zu errichten. Auf der Ebene unterhalb des Dorfes ist der Aufbau des Festgeländes für das Mittelländische Schwingfest in vollem Gang.

OK-Präsident Bernhard Zürcher zeigt auf den ersten Tribünensektor, der fast fertig ist. «Die Schwingarena wird 5200 Plätze haben», sagt er. Gegenüber steht schon das grosse Festzelt, Kapazität: 1600 Gäste. Am Samstag, 30. Mai, sind die Jungschwinger im Einsatz, und abends ist der Festumzug zu sehen. Das «Mittelländische» findet am Sonntag statt. Schon jetzt ist klar: Von Freitag bis Sonntagabend werden um die 10 000 Personen nach Richigen kommen. Ein solches Fest hat das Dorf noch nie gesehen.

Helfer mit Richiger-Geist

Richigen gehört zur Gemeinde Worb und zählt 430 Einwohner. Das sind deutlich weniger als die 570 Helferinnen und Helfer, die in irgendeiner Form beim Schwingfest mitmachen. Wer mit Bernhard Zürcher über den Festplatz geht, merkt etwas vom Geist der Richiger. Jeder grüsst ihn oder gibt ihm die Hand. Es sind Mitglieder von Dorfvereinen, Pensionierte, Inhaber einheimischer Betriebe. «Ich kenne fast jeden», sagt Zürcher, der im Dorf ein eigenes Treuhandbüro führt. Er rühmt die Bereitschaft aller, bei diesem «Megaevent im kleinen Dörfli» mitzumachen. Gemäss dem Festmotto «100% Richigen – 100% Tradition» setzen die Organisatoren auf Schlichtes und Natürliches. «Bei uns gibts keine Lachsbrötli und Cüpli», sagt Zürcher. «Alle sitzen auf den Holzbänken und essen das Gleiche.»

Umzug: 320 Tiere laufen mit

Bernhard Zürcher möchte, dass das Fest möglichst viele Leute anzieht, auch Nichtschwinger. Deshalb setzt sich am Samstagabend um 18.30 Uhr ein Umzug mit 22 Szenen in Bewegung. Jede zeigt einen Verein in früheren Zeiten, ein Handwerk, eine Richiger Eigenart. Eine Umzugsnummer ist dem Dorforiginal «Gago-Wäutu» alias Walter Läderach gewidmet. Noch heute sei das «Schmöckiwasser» des einstigen Coiffeurs im Dorf zu riechen, heisst es. Über 300 Personen sind am Umzug beteiligt, dazu laufen 40 Kühe, 200 Schafe und über 80 Geissen mit.

Auch sportlich gesehen bietet das «Mittelländische» viel: Angemeldet sind acht Eidgenossen, darunter Martin Grab, ein Freund des OK-Präsidenten. In den Sägemehlring steigt auch König Kilian Wenger. Der aktuelle Schwingerkönig jedoch fehlt: Matthias Sempach war am Sonntag in Langnau dabei, wo er siegte. Und er schwingt nächsten Samstag in Grasswil.

Etwas Sorge bereitet den Richigern das Wetter. Ab Mittwoch ist Regen angesagt, deshalb sollen Arena und Zelte vorher bereit sein. Und am Festwochenende? Zürcher: «Ich bin zuversichtlich, dass es dann wieder schön ist.»

[i] Zur Bildergalerie: "Mittelländisches Schwingfest 2015: Aufbau" mit täglich neuen Bildern...


Autor:in
Herbert Rentsch, Berner Zeitung BZ
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Erstellt: 19.05.2015
Geändert: 19.05.2015
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