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Ruedi Lehmann aus Utzigen: "Mir ist der Erhalt alter Obstsorten wichtig"

Obstbauer Ruedi Lehmann baut 56 Apfelsorten an. Dabei ist es ihm wichtig, die Zusammenhänge der Natur zu beachten und so einen Beitrag zum Erhalt der Vielfalt von Insekten und Vögeln beizutragen.

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Ruedi Lehmann ist das Wohl seiner Bienen wichtig. Dank guter Pflege konnte er dieses Jahr 300 Kilo Honig gewinnen. (Bilder: Veruschka Jonutis)

Auf den Wiesen von Obstbauer Ruedi Lehmann in Utzigen stehen 56 verschiedene Apfelbaumsorten. "Es sind alles alte Sorten. Einige sind über 1000 jährig", sagt er. Zum Beispiel der Sternapi, der bereits vor 2000 Jahren im alten Rom angepflanzt wurde. "Dieser Apfel ist zwar kein Speiseapfel, er eignet sich mehr zum Most machen." Auch der Goldparmäne gibt es seit 1200 Jahren und stammt ursprünglich aus Nordfrankreich. "Mir ist der Erhalt der alten Sorten ein wichtiges Anliegen. Es trägt auch zum Erhalt der Biodiversität bei", ist Ruedi Lehmann überzeugt. 

Beobachten und ausprobieren

Es sind aber nicht nur Äpfel, die der Bauer auf seinem Hof verkauft, sondern auch Birnen, Kirschen und Zwetschgen. Auch hier wagt sich der Obstbauer an neue und noch unbekanntere Sorten wie eine Zwetschge aus Tschechien. "Die Obstbäume benötigen viel Pflege und müssen alles anders geschnitten werden. Gerade bei den alten Sorten gibt es kaum Literatur. Ich beobachte die Bäume und probiere aus, wie sie am besten gedeihen", verrät er. Sein Wissen verwendet er auch beim Winterschnitt in Privatgärten und in Hostetten an.

Ein Pflanzenbeet für die Bienen

Ein anderes wichtiges Standbein für den Obstbauern ist der Honig. Gegenwärtig schwärmen 22 Bienenvölker aus, um das begehrte Naturprodukt zu sammeln. "Das Imkern ist sehr zeitintensiv und die ich achte sorgfältig auf die Gesundheit der Völker." Seit 2013 umsorgt Ruedi Lehmann seine Bienen. Damit diese auch genügend Nahrung finden, hat der Imker ein Pflanzenbeet für die Bienen angelegt. "Es sind unterschiedliche Blumen, die zum Teil schon früh im Jahr blühen und den Bienen Nahrung bieten."

Aber auch Insekten, Wildbienen und Schmetterlinge profitieren von dem Angebot. Dem Obstbauern ist es ein Anliegen, auf die Zusammenhänge in der Natur zu achten. So macht er sich die Fressvorlieben der Florfliege zu nutze, die als Larve bis zu 500 Blattläuse killt. "Die Blattläuse befallen gerne Obstbäume. Um die Florfliege anzulocken, hänge ich spezielle Kistchen auf, die diese Fliege gerne bewohnt.

Nistkästen für Vögel und Insekten

Als ausgebildeter Feldornithologe liegt ihm der Vogelschutz am Herzen.Ich pflanze auch einheimische Hecken, in denen die Vögel nisten können."  Wenn sich jemand interessiert, kann er den passenden Nistkasten über einen Lieferanten beziehen. Aber auch für Insekten und Fledermäuse verkauft Ruedi Lehmann die entsprechenden Wohnquartiere. 

[i] Zum Bern-Ost-Gewerbeeintrag...


Autor:in
Veruschka Jonutis
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Erstellt: 07.09.2015
Geändert: 07.09.2015
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