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Autobahn A6 bei Münsingen: GLP fordert Tempo 100 – SVP findets lächerlich

Weil der Aufenthalt im Freien für viele Münsinger im Bereich der Autobahn A6 trotz Lärmschutzwänden fast nicht mehr möglich sei, fordert die GLP mit einer Petition die Reduktion von Tempo 120 auf Tempo 100. Die SVP hält das Begehren für „lächerlich und egoistisch“.

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In diesem Bereich möchte die GLP Münsingen Tempo 100 statt 120 auf der Autobahn. (Grafik: zvg)

Entlang der Autobahn A6 seien auf dem Abschnitt Wichtrach - Münsingen - Rubigen in den letzten Jahren im Bereich der angrenzenden Siedlungsgebiete teure Lärmschutzwände aufgestellt worden, schreibt die Grünliberale Partei Münsingen (GLP) in einer Medienmitteilung. Aber: „Die erhoffte und versprochene Wirkung einer Lärmreduktion für die betroffenen Wohngebiete ist indes ausgeblieben.“

Im Gegenteil: Die Lärmbelastung sei grösser als vorher, in der warmen Jahreszeit sei für viele Einwohnerinnen und Einwohner der Aufenthalt im Freien infolge des Autobahnlärms fast nicht mehr möglich, so die Partei.

Die Temporeduktion während den derzeitigen Bauarbeiten auf Tempo 80 habe zu einer merklich wahrnehmbaren Lärmreduktion geführt. Zudem laufe bei hohem Verkehrsaufkommen der Verkehr wesentlich flüssiger.

GLP will 100 statt 120

Die Grünliberalen Münsingen startet nun mit der Unterschriftensammlung für eine Petition, welche den Gemeinderat auffordert, beim Bund „mit allem Nachdruck darauf hinzuwirken, dass nach Fertigstellung der Bauarbeiten im Abschnitt des Gemeindegebietes von Münsingen eine Temporeduktion von 100 km/h eingeführt und signalisiert wird.“

SVP-Präsident findet das Anliegen „lächerlich und extrem egoistisch“

Patrik von Allmen, Präsident der SVP Münsingen, äussert sich kurz nach Versand der GLP-Medienmitteilung umgehend zum Anliegen: „Entschuldigung, aber das finde ich nun wirklich lächerlich und extrem egoistisch und entbehrt jeder Grundlage!!!“, schreibt von Allmen in einer Mail an die Medien.

Dass "der Aufenthalt im Freien infolge des Autobahnlärms fast nicht mehr möglich" ist, sei ein Witz und ein grosser Hohn gegenüber all jenen, die an der Bahnlinie wohnten.

Zudem sei von offizieller Seite immer wieder betont worden, dass Lärmmessungen eine Reduktion aufzeigten.

Die grosse Beliebtheit in Münsingen zu wohnen zeigten die hohen Mieten und der kleine Leerwohnungsbestand, trotz den angeblich lebensunwürdigen Zuständen des Flug-, Auto- und Zuglärms, des Verkehrsproblems und der hohen Steuern.

„Wem es nicht gefällt, darf gerne wegziehen, dann wären die Wohnungen vielleicht auch wieder etwas günstiger“, so der SVP-Präsident.


Autor:in
Res Reinhard, res.reinhard@bern-ost.ch
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Erstellt: 06.10.2015
Geändert: 06.10.2015
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