Urs Bigler aus Konolfingen: Vom Gemeinderat zum Rennfahrer

„Es wird nicht auf Geschwindigkeit, sondern auf Gleichmässigkeit gefahren. Die Zeit des ersten Laufs wird gemessen. Der zweite Lauf muss dann möglichst nahe an diese Zeit kommen“, erklärt Urs Bigler den Ablauf eines Rennens mit Oldtimer-Motorrädern.

Seit drei Jahren fährt der ehemalige SVP-Gemeinderat an der Vintage Motorrad-Schweizermeisterschaft mit. Insgesamt 14 Rennen zählen für die Gesamtwertung. Darunter das Gurnigel-Bergrennen oder der Hockenheimring in Deutschland. Gestartet wird in drei Solo- und einer Seitenwagen-Kategorie.

Wenige Punkte fehlten fürs Podest

Urs Bigler startet in der Kategorie der Post Classics, in der mit Motorrädern aus den Jahren 1970 bis 1984 gefahren wird. Die Rennsaison 2015 war für ihn sehr erfolgreich. Nur knapp verfehlte er das Podest und landet auf dem vierten Schlussrang. „Vor dem Hockenheimring war ich noch Dritter", bestätigt Bigler das knappe Resultat.

„Es ist ein interessantes Hobby. Wir sind wie eine Familie", erklärt der Konolfinger seine Begeisterung für den Motorradsport. Insgesamt bestreiten rund 100 Rennfahrerinnen und Rennfahrer die Schweizermeisterschaft. Darunter finden sich Teilnehmer aus verschiedenen Altersklasse. „Vor allem jedoch ältere, gestandene Fahrer“, meint Bigler. Dies, da die Rennteilnahmen aufgrund der damit verbunden Reisetätigkeit viel kosten würden.

Zeitintensive Leidenschaft

Für seine Leidenschaft opfert der 55-jährige viel Zeit. An insgesamt zehn Wochenenden pro Jahr ist er für die Rennen unterwegs. Daneben arbeitet er Vollzeit als Technischer Leiter im Alterszentrum Kiesenmatte in Konolfingen.

In seiner ersten Saison bestritt Bigler nur einzelne Wettkämpfe. Sein damaliges Amt als Gemeinderat in Konolfingen liess ihm nicht mehr Zeit. 2013 trat er aufgrund der Beschränkung bei den Amtsperioden zurück. Seither nimmt er mit seiner Benelli Quattro Corsa 500 ccm an allen Rennen der Vintage Motorrad-Schweizermeisterschaft teil. „Ich habe mit dem Motorradsport angefangen, um nicht in ein Loch zu fallen", meint er lachend.