- Wirtschaft
GGR-Sitzung: Der Worber Wislepark ist noch nicht über den Berg
Das Sportzentrum Wislepark in Worb schreibt weiterhin rote Zahlen. Nun soll es mehr Geld von der Gemeinde geben, damit Teile der Anlage saniert werden können.
Die finanzielle Situation des Sportzentrums Wislepark bleibt angespannt. Im ersten Halbjahr 2015 erwirtschaftete dieses ein Minus von 190'000 Franken, wie Gemeindepräsident Niklaus Gfeller (EVP) gestern im Parlament sagte. Vor allem die Erträge der Eisbahn hätten die Budgetvorgaben nicht erreicht, und der bauliche Unterhalt habe die budgetierten Kosten überstiegen.
Zwar ist das Ergebnis um 20'000 Franken besser ausgefallen als vorgesehen. Auch im Vergleich zum ersten Halbjahr 2014 ist das Defizit tiefer. Die Differenz beträgt 70'000 Franken. Dennoch schreibt der Wislepark, der im Besitze der Gemeinde ist, weiterhin rote Zahlen. Zudem stehen Sanierungsarbeiten an, die in den nächsten Jahren ausgeführt werden müssen. Der grösste Brocken ist die Erneuerung von Schwimmbad- respektive Kälteanlage. Gemäss Angaben des Wislepark-Verwaltungsrats sind dafür über 2 Millionen Franken notwendig.
Unterstützung im Parlament
Der Gemeinderat möchte daher ab 2017 mehr Geld für den Wislepark ausgeben. Der jährliche Gemeindebeitrag soll auf 700'000 Franken erhöht werden, derzeit sind es 400'000 Franken. Im Finanzplan für die Jahre 2016 bis 2020, der gestern vom Gemeindeparlament genehmigt wurde, hat man die entsprechenden Beträge bereits berücksichtigt. «Wir sind uns der Brisanz der Zahlen bewusst», sagte der für die Finanzen zuständige Gemeinderat Markus Lädrach (FDP) im Parlament.
Schliesslich hatten die Stimmberechtigten erst vor einem Jahr eine Verdoppelung des Gemeindebeitrags auf 800'000 Franken abgelehnt. Letztendlich müsse aber die Gemeinde für die grossen Unterhaltsinvestitionen im Wislepark aufkommen, sagte Lädrach weiter. «Es wäre Sand in die Augen gestreut, wenn man dies im Finanzplan nicht berücksichtigen würde.»
Die meisten Parteien unterstützten das Vorgehen. Einzig die FDP-Fraktion äusserte sich skeptisch. Daniel Aebersold (SVP) gab ausserdem zu bedenken, dass die Finanzplanung das eine sei. «Eine andere Frage ist, wie man die Beitragserhöhung der Bevölkerung schmackhaft machen will.» Denn voraussichtlich wird das Volk nochmals zur Frage Stellung nehmen können, ob der Wislepark mehr Geld von der Kommune erhalten soll.
Budget 2016 - Keine Opposition im Parlament
Das Budget der Gemeinde Worb gab in den letzten Jahren auch schon mehr zu reden. Gestern aber wurde es nach kurzer Debatte und ohne eine einzige Gegenstimme vom Gemeindeparlament genehmigt. Das klare Votum hängt damit zusammen, dass sich die finanzielle Situation der Kommune dank einer Steuererhöhung stabilisiert hat. Die Anhebung des Steuerfusses war Ende 2014 von den Stimmberechtigten knapp angenommen worden.
Das Budget für das nächste Jahr rechnet nun mit einer schwarzen Null. Aufwand und Ertrag sind genau gleich hoch, sie belaufen sich auf knapp 51 Millionen Franken. Die Steueranlage bleibt 2016 bei 1,7 Einheiten. Da das Budget keine Steuererhöhung vorsieht, muss es heuer auch nicht dem Stimmvolk vorgelegt werden. Es gibt im November keine Abstimmung.
Erstellt:
13.10.2015
Geändert: 14.10.2015
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