- Wirtschaft
Käserei Eyweid in Zäziwil: Wertschöpfung in der Region behalten
Am 24. und 25. Oktober öffnet die neue Käserei Eyweid ihre Türen für die Bevölkerung. Der Neubau soll ein Begegnungsort rund um den Käse sein.
Die Pflege und Klimatisierung der Käsereifung an zehn Standorten mit über 30 Käsekellerräumen, sowie die veralteten Infrastrukturen der Käsereien Oberhünigen, Zäziwil und Steinen waren die Hauptauslöser für das Neubauprojekt Käserei Eyweid in Zäziwil. 2011 wurde die Käserei Eyweid AG gegründet. Teilhaber sind die Milchproduzenten, die Käser und die Firma Jumi, welche die hergestellten Produkte vermarktet.
Der Verkaufsladen als Begegnungsort
Für die Ladeneinrichtung wurde Traditionelles mit dem Neuen verbunden. In gekühlten alten Holzschränken wird das breit gefächerte Käseangebot liebevoll und gluschtig präsentiert. Als Prunkstück steht das gross Chäschessi im Laden. Hier wird am Tag der offenen Türe eine erste öffentliche Füürwagechäset zelebriert. Ab November wird dann immer am ersten Mittwoch im Monat ein Füürwagenchäs hergestellt. Die Leute können bei der Käseproduktion zusehen und mithelfen.
Füürwagechäset? Ausserhalb des Ladens wird der Feuerwagen mit Holz angeheizt und kann dann, zwecks Hitzeregulierung, in einem Kanal, der zum Chessi führt, bewegt werden. So entsteht, in kräfteraubender Handarbeit, ein Käse, wie er um 1900 hergestellt wurde. „Wir sind keine Schaukäserei, möchten aber den Menschen das Gespür für den Käse und unsere Produkte näherbringen“, sagt Urs Glauser, Käser, Initiant und Hauptaktionär des Projekts.
Die Käserei Eyweid als Zukunftsmodell
Die Eyweid AG produziert von Frischkäse bis Extrahart-Käse rund 20 Sorten. Der älteste Käse ist bis drei Jahre im Keller. Dazu liefern die Milchproduzenten täglich die Milch von 857 Kühen in die Käserei. Die 55 Milchproduzenten sind aufgeteilt in 45 Kuhmilch-, acht Ziegenmilch- und zwei Schafmilchproduzenten aus zehn Gemeinden. Die Lagerung sämtlicher Käse erfolgt heute in der Eyweid. Bei der Pflege helfen die zwei Roboter Rosalie und Süsette. Der Duft im Käsekeller ist typisch für einen Keller mit geschmierten Käsen, amoniakhaltig, aber ungefährlich. Glauser: „Das Wichtigste im Keller ist die natürliche Flora, sie unterstützt die Käse bei der Reifung“.
Die Käserei Eyweid bietet rund 20 Angestellten (zwölf Vollzeitstellen) und zwei Auszubildenden einen Arbeits- und Ausbildungsplatz.
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Erstellt:
15.10.2015
Geändert: 15.10.2015
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