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Ortsplanung Worb: Entwicklung nach dem Vorbild Dorfkern oder Altstadt

Die Gemeinde Worb überarbeitet ihre Ortsplanung und setzt dabei auf die Siedlungsentwicklung nach innen. Einzonungen sind keine vorgesehen, dafür sieht die neue Grundordnung verschiedene Massnahmen zur Erleichterung von Verdichtungsvorhaben vor. Verdichtung um jeden Preis sei aber nicht das Ziel. Die Mitwirkung läuft ab heute.

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Verdichtung statt Einzonungen. Luftaufnahme von Worb. (Bild: worb.ch)

Die Planungsinstrumente der Gemeinde Worb stammen aus dem Jahr 1993. 2011 lehnte die Stimmbevölkerung die Ortsplanungsrevision ab. Der nun vorliegende Entwurf trage den damaligen Bedenken Rechnung, schreibt der Worber Gemeinderat in einer Mitteilung.

Das angestrebte moderate Wachstum von rund 50 Personen pro Jahr soll ohne neue Einzonungen erreicht werden. Knapp die Hälfte des dazu nötigen Wohnraums könne mit bereits bekannten Wohnbauprojekten realisiert werden. Rund 440 Wohnungen müssten in den kommenden 15 Jahren durch eigentliche Innenentwicklung entstehen. Das Potenzial dafür sei grundsätzlich vorhanden.

Geringere Granzabstände und Aufzonungen

Mit Anpassungen im Gemeindebaureglement wie geringeren Grenzabständen, vereinzelten Aufzonungen sowie der Möglichkeit, unter gewissen Voraussetzungen von den baulichen Massen und der Grundordnung abzuweichen, will die Gemeinde Anreize zur Innenentwicklung schaffen. Ob diese Möglichkeiten auch genutzt werden, hänge aber massgeblich von den Grund- und Liegenschaftseigentümern ab, schreibt der Gemeinderat.

Verdichtung um jeden Preis sei aber kein Ziel. Das Vorbild sei nicht die anonyme Wohnkaserne, sondern der Dorfkern oder die Altstadt. Damit dies gelinge, müsse Verdichtung zwingend mit Qualität einhergehen. Der vorgesehene Fachausschuss leiste dazu einen wichtigen Beitrag.

Für den Fall einer stagnierenden Entwicklung sind im Richtplan mögliche Gebiete bezeichnet, die längerfristig für eine Einzonung in Frage kämen. Dazu würde es aber einen Parlaments- und im Falle eines Referendums einen Volksentscheid brauchen.

Bauernhäuser umnutzen

Weitere Schwerpunkte der Ortsplanungsrevision sind die erleichterte Umnutzung von Bauernhäusern in Wohnraum und die Berücksichtigung der Bedürfnisse der älter werdenden Bevölkerung.

Ausserdem sei Worb als eine der 34 "energierelevanten Gemeinden" des Kantons Bern verpflichtet, einen Energierichtplan zu erarbeiten. Die entsprechenden Bestimmungen sind im Gemeindebaureglement enthalten. Auch habe man das Landschafts- und Biotopinventar ergänzt und an die neuen kantonalen Anforderungen angepasst. Die Neuerungen soll die neue Zuordnung von Landschaftsschutz- und Landschaftsschongebieten tendenziell eine Erleichterung bringen.

Als letzten Punkt geht der Gemeinderat auf den Verkehr ein. "Die Richtplanbestimmungen setzten ein neues Schwergewicht beim Langsamverkehr", schreibt er. "Ein wichtiges Thema sind hier sichere Veloverbindungen zwischen den verschiedenen Ortsteilen."


[i] Die Ortsplanung liegt vom 21. Oktober bis 21. November zur Mitwirkung auf. Die Planungsdokumente können im Gemeindehaus oder auf der Gemeindewebsite eingesehen werden. Ausgefüllte Fragebogen und schriftliche Mitwirkungseingaben sin bis zum 21. Novembe an die Bauabteilung zu richten

[i] Es finden zwei Informationsveranstaltungen statt:
- Am 3. November um 19 Uhr im Bärensaal Worb
- Am 4. November im Kirchgemeindesaal Sperlisacker in Rüfenacht


Autor:in
pd/abu, info@bern-ost.ch
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Erstellt: 22.10.2015
Geändert: 22.10.2015
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