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Beizensterben: Das Hüsi Freimettigen ist kein Restaurant mehr
Mit einer Stubete ist in Freimettigen am Freitag die lange Geschichte des Hüsis als Restaurant zu Ende gegangen. Inskünftig werden im denkmalgeschützten Haus nur noch die Wohnungen vermietet. Margaretha Rutschi (76) wird nach 54 Jahren als Wirtin inskünftig mehr Zeit zum Malen haben.
Thomas Rutschi, Sohn von Wirtin Margaretha, sagt gegenüber BERN-OST: „Für mich war es wichtig, das Haus zu erhalten – und ich habe sehr viel Geld dafür investiert. Die Gastronomie hat aber nun den Kürzeren gezogen.“
Das Geschäft mit dem Restaurant habe immer weniger rentiert und er habe Prioritäten setzen müssen. Rutschi ist hauptberuflich Vertreter. Nebenberuflich vermietet er nun noch die Zimmer im Haus. „Vor allem an Leute, die auf dem Bau arbeiten.“ Dasselbe tut der 52-Jährige, der sich nie als Wirt sah, auch im Rössli Zäziwil.
Das Hüsi wird zwar ab sofort nicht mehr als Restaurant betrieben und verfügt auch über keine Mitarbeiter mehr. „Alle Räume und die Küche können aber für Anlässe gemietet werden“, sagt Rutschi.
„Wir verkaufen nicht und nichts“
Seit 99 Jahren ist das Hüsi Freimettigen Eigentum der Familie Rutschi, Wirtin ist seit 54 Jahren Margaretha Rutschi. „Zuerst unter der Schwiegermutter“, sagt sie.
Margaretha ist eine energische Frau. Bei der Frage, was sie am meisten vermissen wird, werden ihre Augen feucht: „Das schönste am Beruf waren immer die Gäste, ich werde sie vermissen.“ Ab sofort wird sie mehr Zeit haben, um sich dem Malen zu widmen.
Die 76-Jährige ist froh, dass das Haus erhalten bleibt und auch kein Inventar verkauft wird. Zwar wollen weder ihr Sohn noch ihre beiden Töchter wirten. „Ich habe aber noch sechs Grosskinder. Ausgeschlossen ist es nicht, dass eines davon mal im Hüsi wirten wird.“
[i] Zur BERN-OST Bildergalerie "Abschluss-Abend mit Stubete im 'Hüsi' Freimettigen"...
Erstellt:
10.11.2015
Geändert: 10.11.2015
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