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Rubigen - Zivilschutzanlage wird Notunterkunft für Asylsuchende

Der Gemeinderat Rubigen stellt eine der Zivilschutzanlagen im Dorf für die Unterbringung von etwa hundert Asylsuchenden zur Verfügung. Die Notunterkunft ist für maximal zwei, drei Jahre geplant. Für die Bevölkerung gibt es eine Informationsveranstaltung und ein Nottelefon.

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Rubigen nimmt hundert Asylsuchende auf. (Bild: Filmstandbild/rubigen.ch)
Per Flugblatt hat der Rubiger Gemeinderat die Bevölkerung heute darüber informiert, dass er eine der Zivilschutzanlagen im Dorf als Notunterkunft für Asylsuchende zur Verfügung stellt.

"Es ist unsere Pflicht, einander zu helfen"

"In vielen Teilen der Welt herrschen blutige Bürgerkriege. Tausende Menschen müssen ihr Land verlassen", schreibt der Gemeinderat. Da die Asylunterkünfte von Bund und Kanton vollständig belegt bis überbelegt seien, habe er sich entschieden, die Anlage zur Verfügung zu stellen. "Wir sind der Meinung, dass es unsere Pflicht ist, einander zu helfen", erklärt Gemeindepräsident Renato Krähenbühl den Entscheid. "Die Asylsuchenden sind hier, also ist es unsere Aufgabe, sie korrekt unterzubringen."

Provisorische Lösung

Maximal hundert Asylsuchende, vorwiegend aus Syrien, Afghanistan und Eritrea, sollen ab Januar in der Anlage untergebracht werden. Die Aufenthaltsdauer der einzelnen Personen beträgt in der Regel maximal sechs Monate. Die Öffnung der Anlage ist als provisorische Lösung für maximal zwei, drei Jahre geplant.

Der Zugang zur Zivilschutzanlage befindet sich unter der Turnhalle, die Bereiche werden gemäss Flugblatt aber räumlich getrennt. Der Schulbetrieb wird normal weitergeführt, der Aufenthalt der Asylsuchenden ausserhalb der Zivilschutzanlage wird durch die Schulleitung, die Gemeinde und die Leitung der Notunterkunft gemeinsam geregelt.

Betreiberorganisation ist noch nicht bestimmt

Wer die Notunterkunft betreiben wird, ist noch unklar. "Eigentlich wären wir im Gebiet der Heilsarmee", so Krähenbühl. "In der jetzigen prekären Situation nimmt der Kanton aber die Organisation, die am Schnellsten bereit ist." Die Abklärungen seien im Gang, es werde in Kürze darüber informiert.

"Der Gemeinderat ist sich bewusst, dass durch die Eröffnung der Notunterkunft in der Bevölkerung Fragen entstehen", schreibt er auf dem Informationsblatt. Am 1. Dezember findet deshalb eine Informationsveranstaltung mit Vertretern des Gemeinderats, der zukünftigen Betreiberorganisation und des kantonalen Migrationsdienstes statt. Weiter wird es eine Notrufnummer geben, die rund um die Uhr erreichbar ist.

Rubigen nimmt nicht zum ersten Mal Asylsuchende auf. Um das Jahr 2000 herum waren im alten Schulhaus auch schon Asylsuchende untergebracht, sagt Krähenbühl. "Meines Wissens gab es damals keine Probleme."

[i] Informationsveranstaltung: Dienstag, 1. Dezember, 19.30 Uhr in der Aula Rubigen.

Autor:in
Anina Bundi, anina.bundi@bern-ost.ch
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Erstellt: 25.11.2015
Geändert: 25.11.2015
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