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Oberdiessbach: Lob und Tadel für die geplante Mehrzweckhalle

Quelle
Berner Oberländer

Die geplante Mehrzweckhalle scheidet die Geister. An einer Informationsveranstaltung erntet das von der Gemeinde geplante Generationenprojekt Kritik, aber auch Lob. Bemängelt wurden vorab die hohen Kosten und die damit verbundene Steuererhöhung.

Das Thema mobilisierte. Der Saal im Restaurant Löwen in Oberdiessbach war am Montagabend bis auf den letzten Platz besetzt. Junge, aber auch ältere Semester waren gekommen, um sich aus erster Hand über die gemeinderätlichen Neubaupläne einer Mehrzweckhalle zu informieren. Im Rahmen des laufenden Mitwirkungsverfahrens hatte der Gemeinderat von Oberdiessbach die Bevölkerung zur Informationsveranstaltung eingeladen. Im Raum stand die Frage, ob Oberdiessbach 13,6 Millionen Franken in neue Schulräume bei der Sekundarschule und vor allem aber in den Bau einer Mehrzweckhalle investieren und dabei eine Steuererhöhung in Kauf nehmen soll (wir berichteten).

„Mit dem Neubau erhalten wir ein Generationenprojekt für die Zukunft", sagte Gemeindepräsident Hans Rudolf Vogt (FDP).

Rege Diskussion

Das Vorhaben löste an der Veranstaltung eine rege, fast zweistündige Diskussion aus. Und bald war klar: Die Meinungen in der Bevölkerung sind geteilt.

Vorab die hohen Kosten waren gleich mehreren Votanten ein Dorn im Auge. „Damit wird unsere weitere Entwicklung finanziell eingeengt", befürchtete ein Bürger. Das Vorhaben wurde auch als Luxusprojekt bezeichnet. Zudem werde das Projekt, nebst der vom Gemeinderat angeregten Steuererhöhung per 2019 von aktuell 1,54 auf 1,69 Einheiten, in absehbarer Zeit bestimmt weitere Steuererhöhungen nach sich ziehen. Weiter sei die geplante Halle zu stark auf den Sport ausgerichtet. „Die Bedürfnisse der Ortsvereine, welche ein Konzert oder ein Theater veranstalten wollen, werden zu wenig berücksichtigt", hielt ein weiterer Votant fest.

An der Informationsveranstaltung waren indes auch positive Stimmen zu hören. „Die geplante Halle ist zweckmässig und ästhetisch", meinte ein Bürger. Weil in der Region solche Sportstätten Mangelware seien, gelte es dem Vorhaben zuzustimmen. „Wir sind auch bereit, für das Nutzen der Halle künftig etwas zu bezahlen", hielt eine Vereinsvertreterin fest.

Ein anderer Votant zeigte sich überzeugt, dass die Gemeinde Oberdiessbach den Neubau verkraften kann: „Seien wir optimistisch", meinte er.

An der Zeit

Gemeindepräsident Hans Rudolf Vogt jedenfalls zeigte sich überzeugt, dass jetzt der richtige Zeitpunkt sei, eine solche Halle zu realisieren. Geplant ist, diese neben der Primarschule als Dreifachmehrzweckhalle zu bauen. Kostenpunkt: 11,8 Millionen Franken plus 940'000 Franken Betriebskosten pro Jahr.

Freie Räume nach Umbau

Mit dem Projekt einher geht auch der Umbau der unteren Turnhalle der Sekundarschule in einen grösseren Lehrerbereich. Die Sekundarschule erhält dadurch freie Räume für Klassen- und Gruppenzimmer. Die Kosten hierzu belaufen sich auf 1,83 Millionen Franken und sind im Gesamtkredit vom 13,6 Millionen Franken enthalten.

Noch bis zum 4. März können Bürgerinnen und Bürger, insbesondere aber auch Vereine, sowie Parteien ihre Meinungen im Mitwirkungsverfahren kundtun. Am 5. Juni entscheidet der Souverän an der Urne über das Vorhaben.


Autor:in
Stefan Kammermann, Berner Oberländer
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Erstellt: 17.02.2016
Geändert: 11.03.2016
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