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Filzfabrik Enggistein: Wohnheim für Flüchtlinge geplant

In der Filzfabrik Enggistein soll ein Übergangswohnheim für anerkannte Flüchtlinge entstehen. Initiant des Projekts ist Niklaus Sägesser, Inhaber der Fissco AG. Er stellt ein nicht mehr benötigtes Gebäude seiner Firma zur Verfügung.

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Hier sollen im Sommer Flüchtlinge einziehen: Das Gebäude der Fissco AG in Enggistein. (Handybild: Res Reinhard)

Am Donnerstagabend orientierten Niklaus Sägesser und Vertreter des Worber Gemeindeparlaments die Einwohner von Enggistein an einer öffentlichen Veranstaltung über das Vorhaben. Bereits im Sommer sollen 80 anerkannte Flüchtlinge in das von der Fissco AG nicht mehr genutzte Gebäude ziehen. Es handelt sich dabei um Personen, die auf die Platzierung in einer Wohnung warten.

Befristete Nutzung

Die Fissco AG stellt das Gebäude während fünf Jahren als Übergangsheim zur Verfügung. Zwar steht dieses in einer Industriezone. Laut Bundesgericht ist eine befristete Wohnnutzung aber möglich, da es sich um eine Notsituation handelt.

Gemäss Niklaus Sägesser eignet sich der Bau denn auch auf Grund der Lage ausserhalb des Dorfs für das geplante Projekt. Selber profitiert er insofern von der Nutzung, als somit der Zerfall zu einer „Bauruine“ verhindert werden kann. Zudem wird er als Vermieter Mietzinseinnahmen erhalten. Im Gegenzug tätigt der Firmeninhaber Investionen im „mittleren sechsstelligen Bereich“, wie er gegenüber BERN-OST sagt.

Im Sommer bezugsbereit?

Das entsprechende Baugesuch wird in den nächsten Tagen eingereicht. Anfangs Juli oder August soll die Unterkunft bezugsbereit sein. Ob der Termin eingehalten werden kann, hängt gemäss dem Initianten von verschiedenen Punkten ab. So einerseits von allfälligen Einsprachen, aber auch davon, wie rasch der Umbau abläuft.

Besondere Beachtung schenken die Verantwortlichen der Schulung der Flüchtlingskinder. So sollen in der Flüchtlingsunterkunft zwei Schulzimmer entstehen. Die Kinder können aus Platzgründen nicht im Schulhaus Enggistein unterrichtet werden.

Anwohner reagierten positiv

Niklaus Sägesser ist es wichtig, die Anwohner frühzeitig einzubeziehen. „Ich bin sehr früh an die Öffentlichkeit gegangen, da ich transparent informieren möchte“. An der Informationsveranstaltung seien rund 50 Personen erschienen. Am Schluss sei drei Mal applaudiert worden, zeigt er sich erfreut.

Auch in der gemeinsame Medienmitteilung von Niklaus Sägesser und Niklaus Gfeller, Gemeindepräsident Worb, werden die die positiven Rückmeldungen der Anwesenden thematisiert. Der Worber Gemeinderat begrüsst die Initiative der Fissco AG. Dennoch will er das Vorhaben eng begleiten: „Es ist dem Gemeinderat ein Anliegen, Ängste und Bedenken in der Bevölkerung ernst zu nehmen“.


Autor:in
pd/et, info@bern-ost.ch
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Erstellt: 31.03.2016
Geändert: 31.03.2016
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