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Stettlen - Sicherer durch das Dorf

Quelle
Berner Zeitung BZ

Die Blechlawine bleibt bestehen, soll in Zukunft jedoch nur noch mit Tempo 30 durchs Dorf rollen. Zudem möchte die Gemeinde die öffentlichen Plätze attraktiver machen. Umgesetzt wird das Millionenprojekt frühestens in zwei Jahren.

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Auf der Hauptstrasse durch Stettlen sind pro Tag 12'000 Fahrzeuge unterwegs – Tendenz steigend. (Bild: Enrique Muñoz García, Berner Zeitung BZ)
Im Worblental wird gebaut und gebaut. Entsprechend wächst die Verkehrslawine, die jeden Tag durch die Dörfer rollt. Zum Beispiel durch Stettlen. Schon heute sind auf der Bernstrasse täglich im Schnitt 12'000 Fahrzeuge unterwegs.

Die Bevölkerung nimmt die Hauptstrasse als unsicher wahr, wie eine Umfrage der Gemeinde vor ein paar Jahren ergab. «Die Fussgängerstreifen sind zum Teil alles andere als ideal ­gelegen», sagt Stettlens Bauverwalter Peter Masciadri.

Auch gemäss einer Studie, in welcher der Kanton die gesamte Hauptachse von Ostermundigen bis Worb unter die Lupe genommen hat, weist die Ortsdurchfahrt Stettlen Mängel auf. Punkto Sicherheit wie auch punkto Fahrbahnzustand.

Das Volk kann sich äussern

Deshalb will der Kanton die Ortsdurchfahrt sanieren. Im Dorfzentrum, von der Kirche bis zum neuen Gemeindehaus, ist eine Tempo-30-Zone geplant. Diese soll insbesondere die Sicherheit für den Langsamverkehr erhöhen. In der Mitte ist ein anderthalb Meter breiter Mittelstreifen vorgesehen, der den Fussgängern als Querungshilfe und den Velofahrern als Abbiegehilfe dient.

Der Mittelstreifen werde farblich von der normalen Fahrbahn abgehoben, sagt Thomas Schmid, der stellvertretende Kreisober­ingenieur. Punktuell seien auch flache Verkehrsinseln und allenfalls Pfosten vorgesehen.

Diese Woche hat die öffentliche Mitwirkung für die Sanierung der Ortsdurchfahrt begonnen. Eine wichtige Rolle spielt dabei die Gemeinde Stettlen. Auf den Gemeindestrassen, die im Dorfkern in die Kantonsstrasse einmünden, will sie ebenfalls Tempo 30 einführen – auf der ganzen Bahnhof- und der Oberdorfstrasse sowie einem Teil der Feren­berg­strasse.

Zudem wollen die Behörden die Gelegenheit nutzen und den Dorfkern aufwerten: Man prüfe, wie die öffentlichen Plätze umgestaltet werden könnten, erklärt Peter Masciadri. Konkrete Projekte dazu bestehen noch nicht. Fest stehe aber bereits jetzt: «Wir wollen zum örtlichen Gewerbe Sorge tragen. Es wird also weiterhin Parkplätze vor den Läden geben.»

Baubeginn 2018 oder 2019

Wie hohe Kosten auf sie zu­kommen, haben die Gemeindebehörden von Stettlen noch nicht ermittelt. «Das hängt von den Massnahmen ab», sagt Masciadri. Der Kanton seinerseits hat bereits ein Vorprojekt ausgearbeitet; demnach würden die kantonsseitigen Arbeiten ungefähr 3 bis 3,5 Millionen Franken kosten.

Zuerst ist nun aber die Meinung der Bevölkerung gefragt: Die Mitwirkung dauert bis zum 30. Mai. Danach werden Kanton und Gemeinde die Rückmeldungen auswerten und das Projekt allenfalls noch anpassen. Später folgt die ­öffentliche Auflage mit der Möglichkeit, Einsprache erheben.

Beginnen werden die Bauarbeiten voraussichtlich 2018 oder 2019, wie Thomas Schmid erklärt. Während der Sanierung soll die Ortsdurchfahrt Stettlen, wenn auch mit Einschrän­kungen, durchgängig befahrbar bleiben.

Infoabend: Mo, 9. Mai, 19.30 Uhr, Schulanlage Bleiche. Die Pläne sind auf www.stettlen.ch aufgeschaltet.

[i] Siehe auch den News-Bericht "Ortsdurchfahrt Stettlen: Sanierung für mehr Sicherheit" vom 28.04.16.


Autor:in
Markus Zahno, Berner Zeitung BZ
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Erstellt: 04.05.2016
Geändert: 04.05.2016
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