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Schlosswil: Entsteht im Weiergut eine Deponie?

Südlich des Restaurants Rössli „Gwattli“ soll in Schlosswil eine Aushubdeponie entstehen. An der Mitwirkungsversammlung äusserten Bewohner ihre Bedenken.

Wie die Wochen-Zeitung berichtet, plant die Bau- und Transportfirma Isenschmid im Weiergut in Schlosswil eine Aushubdeponie. Am Montag stellte Jürg Grossen, Geschäftsführer bei der Isenschmid AG, gemeinsam mit dem Schlosswiler Gemeinderat und dem Geologiebüro Geotest das Vorhaben der Bevölkerung vor.

Zu spät für den Richtplan

Die Firma sucht einen Platz, um grosse Mengen unverschmutztes Aushaubmaterial zu deponieren. Dabei sei Grossen auf dieses Landstück gestossen. Da ihm das Gelände als geeignet erschien, habe er den Landbesitzer kontaktiert.

Wie Gemeinderat Stefan Graf an der Mitwirkungsversammlung erläuterte, werden solche Deponien im regionalen Richtplan ADT (Abbau, Deponien, Transporte) ausgeschieden. Dieser sei jedoch in Überarbeitung und aus Zeitgründen sei es nicht mehr möglich gewesen, das Weiergut in das neue Planwerk zu integrieren. Eine Genehmigung durch den Kanton – als projektbezogene Aushubdeponie – sei aber möglich.

Bedenken bezüglich Lärm

Wie die Zeitung berichtet, äusserten an der Versammlung Bewohner des Wohnquartiers Nest Bedenken bezüglich Lärm, Staub und Verkehr. Das Quartier liegt schräg gegenüber der Deponie, die südlich des Restaurants Rössli „Gwattli“ geplant ist. Gemäss Fachleuten und Gemeinderat wirkt man mit der Befeuchtung des Terrains der Staubbelastung entgegen. Auch die Verkehrssicherheit und die Entwässerung habe man bei der Planung berücksichtigt.

Auf die Frage, inwiefern Schlosswil von der Deponie profitiere, verwies Gemeindepräsident Markus Geist auf die Mehrwertabschöpfung. Durch diese falle für die Gemeinde während den fünf Betriebsjahren ein Betrag in der Höhe eines Steurzehntels ab, was 400 Franken pro Einwohner entspreche. Auch würde das Landstück voraussichtlich später durch den Kanton in den Richtplan aufgenommen, Schlosswil könnte dann jedoch nicht mehr mitbestimmen.

Mitwirkung läuft

Die Mitwirkung läuft noch bis Mitte Juni. Ob die Schlosswiler und Schlosswilerinnen dem Vorhaben zustimmen, wird sich voraussichtlich im Dezember zeigen. Dann soll an der Gemeindeversammlung über die Überbauungsordnung abgestimmt werden.

[i] Die Mitwirkungsunterlagen zur Überbauungsordnung Aushubdeponie Weiergut liegen bis Mittwoch, 15. Juni in der Gemeindeverwaltung Schlosswil auf.


Autor:in
pd/et, info@bern-ost.ch
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Erstellt: 27.05.2016
Geändert: 27.05.2016
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