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Konolfingen - Das "Jahrhundertprojekt" ist umstritten

Quelle
Berner Zeitung BZ

An der Gemeindeversammlung gab einmal mehr die Schulraumplanung zu reden. Die IG «Schule mitgestalten» reichte am Dienstagabend eine Petition zum Thema ein.

Mit einem grünen Schleifchen wurde es überreicht, das «Geschenk» an den Konolfinger Gemeinderat. So adrett das Paket äusserlich daher kam, so brisant ist sein Inhalt: eine Petition, unterschrieben von 1051 Konolfingerinnen und Konolfingern, welche den Plänen der Projektgruppe Schulraumplanung fundamental widerspricht. Die vom Gemeinderat beauftragte Projektgruppe will die Schule zentralisieren (wir berichteten). Die IG «Schule mitgestalten» will eine dezentrale Lösung. In ihrer Petition verlangt die Interessengemeinschaft, dass die Bevölkerung dereinst über zwei Varianten abstimmen darf.

Und diese zweite Variante hat die IG eigenständig ausgearbeitet. Sie sieht vor, dass die bisherigen Schulstandorte Gysenstein und Konolfingen-Dorf erhalten bleiben. Auch die Kindergärten sollen dort bleiben, wo sie heute sind. Die zuständige Gemeinderätin Ursula Steffen (SP) meinte lakonisch, dass die IG in ihren Plänen bereits viel weiter sei als die Projektgruppe. «Ihr habt schon eine Lösung. Wir prüfen weiter, welche Option die beste ist», so Steffen. Allerdings liess die Projektgruppe bereits mehrmals verlauten, dass sie sich mit Ausnahme einer Zentralisierung keine Lösung vorstellen könne. Grund sind die unterschiedlich hohen Kinderzahlen in den Gebieten Gysenstein und Konolfingen-Dorf.

Der Kampf im Internet

Trotz der Differenzen: Beide Parteien zeigen sich gesprächsbereit. Nächste Woche will man sich ein erstes Mal treffen, um das «Jahrhundertprojekt», wie Ursula Steffen die Schulraumplanung nennt, zu besprechen. Und noch bleibt Zeit. Die Vorlage soll erst 2018 vors Volk kommen.

Im Internet ist dieser Abstimmungskampf bereits heute im vollen Gange. Die IG mobilisiert ihre Anhänger auf der Website www.schule-mitgestalten.ch, die Projektgruppe weibelt auf www.kind-im-zentrum.ch mit ihren Argumenten. Geschenke gibt es so schnell keine mehr.


Autor:in
Quentin Schlapbach, Berner Zeitung BZ
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Erstellt: 02.06.2016
Geändert: 02.06.2016
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