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Biglen - Betriebe leiden unter der Grossbaustelle

Letzten Sommer sprach sich die Bigler Stimmbevölkerung für die Erneuerung der Werkleitungen an der Rohrstrasse aus. Kurz nach Baubeginn spürt das Gewerbe nun die Auswirkungen des fehlenden Durchgangsverkehrs. Die Betriebe versuchen, dem entgegenzuwirken.

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Brigitte Stettler vom Kreiselbeck: "Vor allem am frühen Morgen und am Abend besuchen weniger Kunden die Bäckerei." (Bild: Res Reinhard)

Seit Anfang Mai wird im Bigler Dorfzentrum gebaut. Die Sanierungsarbeiten dauern voraussichtlich noch bis Oktober. Wie verschiedene Gewerbebetriebe berichten, führt die einspurige Verkehrsführung dazu, dass weniger Durchgangsverkehr bei den Geschäften vorbeikommt. Dies macht sich bei einigen Betrieben beim Umsatz bemerkbar.

Fehlende Spontankäufe

„Die Kunden, die in die Landi wollen, die kommen. Spontankäufe aber fehlen“, so Christine Dänzer, Leiterin der Landi in Biglen. Die Firma hat deshalb Massnahmen ergriffen. Christian Kestenholz, zuständig für die Administration bei der Landi Worb, hat Gespräche mit dem zuständigen Ingenieurbüro, der C + S Ingenieure AG, und der Gemeinde Biglen geführt. Der Austausch sei sehr gut verlaufen.

„Wir haben angefragt, ob man die Zufahrt bis zum Käserei-Kreisel noch öffnen könnte“, so Christian Kestenholz. Aus Sicherheitsgründen sei dies nicht möglich. Das Vorhaben, besser auf die geöffneten Geschäfte hinzuweisen, werde aber durch die Gemeinde unterstützt. So soll künftig eine grössere Tafel die Bisherige ersetzen. Kestenholz hat dies vorgängig mit den betroffenen Betrieben abgesprochen, die Idee sei gut angekommen.

Langfristige Folgen nicht absehbar

Auch Rebekka Mai vom Chäsiladen unterstützt das Vorhaben. „Würde es sich nur um einen Monat handeln, müsste man nichts unternehmen. Die Arbeiten dauern aber ein halbes Jahr“. Zwar würden Kunden, die regelmässig in der Käserei einkaufen, auch jetzt einkaufen. Der fehlende Durchgangsverkehr mache sich aber beim Umsatz bemerkbar. „Wie sich das langfristig verhält, ist nicht absehbar“, so Mai.

Brigitte Stettler vom Kreiselbeck stellt ebenfalls einen Umsatzrückgang fest. Insbesondere frühmorgens und am Abend besuchen weniger Kunden das Geschäft. „Morgens zwischen 6 und 7 Uhr kommt praktisch niemand“, so Stettler. Dies, weil die Angestellten von Gewerbebetrieben, die normalerweise um diese Zeit in der Bäckerei einkaufen, mit ihren Lieferwagen nicht durch die schmale Strasse kämen.

Nicht alle Betriebe gleich stark betroffen

Laut Roger Flückiger, Mitglied der Geschäftsleitung bei der C + S Ingenieure AG, wirkt sich die Sanierung nicht auf alle Geschäfte gleich aus. Dem stimmt Andreas Pfäffli, Inhaber der Metzgerei Pfäffli, zu. „Es betrifft uns vermutlich weniger“, hält er in Bezug auf die Lage der Metzgerei fest. So führe der Feierabendverkehr trotz Bauarbeiten vor der Metzgerei durch.

Wie Flückiger erläutert, hat man sich vor Baubeginn mit der Kantonspolizei abgesprochen. Daraus habe sich ergeben, dass gefährliche Situationen entstehen könnten, sollte man die Zufahrt bis zum Kreisel erlauben. Zudem habe man sich bewusst für das Einbahnregime und gegen ein Lichtsignal entschieden: „Um die Bauzeit zu verkürzen und Rückstaus zu verhindern“. Eine Baustelle mit Ampelbetrieb würde rund einen Drittel länger dauern, so Flückiger.

 

[i] Siehe auch den News-Bericht „Biglen – Ja zur Sanierung der Werkleitungen“ vom 14.06.2015.


Autor:in
Eva Tschannen, eva.tschannen@bern-ost.ch
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Erstellt: 03.06.2016
Geändert: 03.06.2016
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