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Vechigen - Knappe Zustimmung zum Baugebiet Boll-Süd

Quelle
Berner Zeitung BZ

Die Gemeinde erschliesst das Areal Boll-Süd für eine Überbauung. Die Stimmberechtigten haben dem Kredit inklusive Landverkauf mit 54,4 Prozent Ja zugestimmt.

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Das Verschieben der Bahnlinie ermöglicht eine Überbauung. (Bild: Andreas Blatter)
Der Süden von Boll kann überbaut werden. Gestern sagten die Vechiger an der Urne Ja zur Erschliessung des Areals zwischen der Hauptstrasse und dem Gelände jenseits der heutigen RBS-Bahnlinie. Die Stimmberechtigten bewilligten den Kredit von 13,2 Millionen Franken und hiessen damit auch den Verkauf zweier gemeindeeigener Parzellen gut, die im Projektperimeter liegen.

Allerdings fiel das Ergebnis recht knapp aus: Der Ja-Stimmen-Anteil betrug 54,4 Prozent.«Wir sind froh über die Zustimmung», sagte Gemeindepräsident Walter Schilt (SVP) gestern. Die vielen Nein-Stimmen erklärt er sich mit gewissen Ängsten, welche die Vorlage offenbar geschürt habe. «Es war wohl zu wenig klar, dass die Gemeinde nicht 13,2 Millionen Franken, sondern nur 2,2 Millionen zahlen muss.» Die grösste Kritik habe es jedoch gegeben, weil der Bahnübergang auf der Worbstrasse bestehen bleibe. «Das hatte am meisten Nein-Stimmen zur Folge.»

Der RBS plant, die bestehende Bahnlinie, die am Dorfrand von Boll verläuft, nach Süden zu verlegen und dort auch einen neuen Bahnhof zu bauen (wir berichteten). Das Land zwischen dem Dorf und dem künftigen Bahntrassee kann somit überbaut werden. Dass Vechigen aus dem Steuerhaushalt nur 2,2 Millionen bezahlen muss, hat seinen Grund. Mehrere Millionen fliessen als Subventionen zurück. Die Mehrwertabschöpfung fürs Bauland spült 3,4 Millionen Franken in die Gemeindekasse. Und der Verkauf der Gemeindeparzellen bringt 1,27 Millionen Franken ein. Dieser Landhandel war ein Bestandteil der Abstimmung von gestern.

Auf dem Areal südlich der Hauptstrasse sind Bauten mit einer maximalen Geschossfläche von 30 000 Quadratmetern möglich. Wie das neue Quartier in Boll aussehen könnte, wird im Rahmen eines Studienauftrags geprüft. «Wir wollen eine Entwicklung, die für den Ort erträglich ist», sagt Schilt.

[i] Resultat: 1167 Ja (54,4 Prozent), 978 Nein (45,6 Prozent); Stimmbeteiligung 55,6 Prozent.


Autor:in
Herbert Rentsch, Berner Zeitung BZ
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Erstellt: 06.06.2016
Geändert: 06.06.2016
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