Umfahrung Worb: Kanton braucht mehr Geld

Der Eröffnungstermin steht schon fest: Am 17. September sollen die ersten Autos über die neue Umfahrungsstrasse in Worb fahren. Wenige Tage zuvor wird sich aber noch der Grosse Rat mit dem Projekt beschäftigen. Denn die Strasse wird teurer als geplant. Sie kostet 74 statt 69 Millionen Franken. Das Kantonsparlament befindet in der Septembersession über einen Zusatzkredit von rund 5 Millionen Franken.

Zentraler Abschnitt der Umfahrung ist ein neuer Tunnel: der 460 Meter lange Wislentunnel am südlichen Dorfrand. Beim Bau des Tunnels gab es eine Überraschung. Der Fels entsprach nicht den Erwartungen – obwohl die Geologie bei den Projektarbeiten «gründlich untersucht worden war», wie der Regierungsrat im Vortrag an den Grossen Rat schreibt. Es musste mehr Fels abgebaut und die Baugrube zusätzlich gesichert werden. Dadurch entstanden Mehrkosten von 3,2 Millionen Franken.

Die restlichen Zusatzkosten sind auf die Schulwegsicherheit zurückzuführen. Diese muss auf der Richigenstrasse für Schüler, die mit dem Velo unterwegs sind, erhöht werden. Seit das Projekt Ende der 1990er-Jahre ausgearbeitet wurde, sind die Vorgaben verschärft worden.

Laut Regierungsrat gibt es keine «sinnvollen Alternativen» zum Zusatzkredit, zumal der Bau weit fortgeschritten ist. Wenn der Grosse Rat die Mehrkosten beim Wislentunnel nicht bewilligen würde, stünden nicht mehr genügend Mittel für die ausstehenden Arbeiten zur Verfügung.

Davon wäre das Worber Zentrum betroffen, das vom Durchgangsverkehr entlastet werden soll. Die Bern- und die Bahnhofstrasse könnten in den nächsten zwei Jahren nicht wie geplant in Tempo-30-Zonen umgebaut werden. «Drastische Abstriche» müssten gemacht werden, schreibt die Regierung