- Region
Grosshöchstetten - Initiative soll das Freibad retten
Der Gemeinderat will das Freibad schliessen. Dagegen regt sich Widerstand. Jetzt wollen Freunde des Freibads eine Gemeindeinitiative einreichen.
Dass die Höchstetter sich in anderen Gemeinden erfrischen sollen, bezeichnet ein Mitglied der Gruppe Freunde des Freibads als «ökologischen Blödsinn». Erst recht, weil im Dorf «ein wunderschönes Bad mit alten Bäumen» vorhanden sei, sagt die Frau, die nicht namentlich genannt werden will.
Erklärtes Ziel der Freibadfreunde ist, dass das Volk über eine allfällige Schliessung des Freibads abstimmen kann. Das Bad sei in den Jahren 1971 bis 1973 in Fronarbeit erbaut worden und befinde sich immer noch in einem guten Zustand. Handwerker stellten damals das Baumaterial zur Verfügung, gebaut wurde gratis.
Gemeinderat bleibt hart
Die Freunde des Freibads gelangten mit ihrem Anliegen per von über 200 Personen unterzeichneten Brief an den Gemeinderat, der danach eine Delegation der Gruppe empfing. Umstimmen liess sich der Rat nicht, wie Beat Graf, Geschäftsführer der Gemeinde, bestätigt und erklärt: «Der Gemeinderat strebt die Schliessung des Freibads zwar an, lässt es aber offen, solange keine grösseren Investitionen nötig sind.»
Jetzt arbeiten die Freunde des Freibads eine Gemeindeinitiative aus. Deren erklärtes Ziel ist: Das Freibad muss offen bleiben. Bevor darüber abgestimmt wird, muss der Gemeinderat den Initiativtext auf seine Rechtmässigkeit hin prüfen.
Um die aktuell 259 nötigen Unterschriften – das sind zehn Prozent der Stimmberechtigten – zu sammeln, haben die Initianten sechs Monate Zeit. Kommt die Initiative zustande, muss innert eines Jahres abgestimmt werden, an der Urne oder an der Gemeindeversammlung .
Mindestens einen Sommer
Fazit: In diesem Sommer ist das Höchstetter Freibad offen, vielleicht auch noch im nächsten oder übernächsten, vorausgesetzt, die Technik macht mit. «Grössere Investitionen liegen derzeit nicht drin», begründet Gemeindepräsident Martin Steiner (EVP) die Badischliessung als kostengünstigste Lösung, denn für eine Sanierung fehlt das Geld.
Eine Steuererhöhung von 1,42 auf 1,52 hat das Stimmvolk abgelehnt. Zudem besitzt die Gemeinde mehrere sanierungsbedürftige Liegenschaften. Nicht geschlossen wird das Hallenbad. Dieses ist dank Kursen und Schulschwimmen gut ausgelastet.
Erstellt:
27.07.2016
Geändert: 27.07.2016
Klicks heute:
Klicks total:
Bei BERN-OST gibt es weder Bezahlschranken noch Login-Pflicht - vor allem wegen der Trägerschaft durch die Genossenschaft EvK. Falls Sie uns gerne mit einem kleinen Betrag unterstützen möchten, haben Sie die Möglichkeit, dies hier zu tun.