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Konolfingen - Hier werden 64 Millionen verbaut

Quelle
Berner Zeitung BZ

Nach langer Wartezeit soll es im Frühjahr 2017 endlich losgehen. Der Bahnhof Konolfingen erhält ein neues Gesicht. Gleich zwei Millionenprojekte haben Spatenstich.

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Die SBB wollen den Bahnhof Konolfingen für insgesamt 39 Millionen Franken ausbauen. (Bild: Berner Zeitung BZ)
Aufmerksamen Augen wird es nicht entgangen sein: «Gesuch um Verlängerung des Gesamtbauentscheids vom 29. August 2013 um zwei Jahre.» So stand es in der letzten Ausgabe des «Anzeiger Konolfingen» in einer Baupublikation. Moment, war da mal was? Genau: Im Februar 2011 wurde publik, dass die SBB ein Stück ihres Landes beim Bahnhof verkauft hatten.

Käuferin war ein Baukonsortium, welches von der IBP (Integrale Bauherren- und Projektbetreuung) AG Thun geleitet wird. Ihr Plan: der Bau eines Wohn- und Geschäftshaus gleich neben dem Bahnhof. Die Dimension des Projekts war beeindruckend. Mit Kosten von circa 25 Millionen Franken rechnete die IBP AG damals.

Auch die SBB wollen bauen

Fünfeinhalb Jahre sind seither vergangen. Aber noch immer lässt der Neubau auf sich warten. Wieso die Verzögerung? Eine Anfrage bei Walter Nellen, Inhaber und Geschäftsführer der IBP AG, bringt Licht ins Dunkel. Dass auf dem Areal noch nichts gegangen ist, liegt daran, dass auch auf dem SBB-Areal daneben gebaut werden soll. Die SBB wollen den Bahnhof Konolfingen für insgesamt 39 Millionen Franken ausbauen.

Das war 2011 zwar bereits klar, aber: «Als uns das Land verkauft wurde, stand das definitive Projekt der SBB noch nicht», sagt Nellen. Die SBB entschieden nachträglich, dass sie in Konolfingen weiterhin eine Verladestation – hauptsächlich – für landwirtschaftliche Produkte zur Verfügung stellen wollen. In der Folge kauften die SBB einen Teil des Landes von der IBP AG wieder zurück.

Kommt ein Grossverteiler?

Und dann gaben die SBB 2014 auch noch bekannt, dass sie den Ausbau ihres Bahnhofs um zwei Jahre nach hinten verschieben wollen. «Diese Änderungen führten dazu, dass auch wir unser Projekt anpassen mussten», sagt Nellen. Aber nun hat das Warten ein Ende. Die SBB wollen im Frühjahr 2017 mit dem Umbau beginnen. Und auch das Wohn- und Geschäftshaus soll ab dann Formen annehmen. «Die Verlängerung der Baubewilligung ist eine reine Vorsichtsmassnahme», sagt Walter Nellen.

Am Projekt, wie es 2011 kommunizierte wurde, hat sich nicht viel geändert. Auf drei Stockwerken sollen gut 50 Kleinwohnungen entstehen. Im Untergeschoss wird eine Einstellhalle gebaut. Und das Erdgeschoss dient als Verkaufsfläche. Die Rede war schon 2011 davon, dass ein Grossverteiler in die Ladenräumlichkeiten einziehen könnte. Bekanntlich sind Aldi und Lidl in der Region auf der Suche nach Standorten. Nellen will noch nichts definitiv bestätigen, stellt aber in Aussicht, dass man bald Konkretes kommunizieren wird.

Aktualisierung in Bearbeitung

Seitens der SBB bestätigt man, dass am Baustart auf Frühjahr 2017 für ihr Umbauprojekt festgehalten wird. Allerdings stimme der Umkehrschluss, dass der erneute Landzukauf mit der Verladestation zu tun habe, nicht, sagt SBB-Mediensprecher Oli Dischoe: «Der Landzukauf seitens SBB ist nicht relevant für die Verladestation.»

Allerdings ist beim aktuellen Projektbeschrieb, der auf der SBB-Website aufgeschaltet ist, gar keine Verladestation ersichtlich. Ist dieser Beschrieb also überhaupt noch aktuell? Anscheinend nicht: «Wie bei gewissen Projekten üblich, kann es zu kleineren Änderungen kommen. Die Aktualisierung des Projektbeschriebs ist in Bearbeitung», so Dischoe.

Autor:in
Quentin Schlapbach, Berner Zeitung BZ
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Erstellt: 04.08.2016
Geändert: 04.08.2016
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