El Cannario Konolfingen: «Er versuchte, mit einem Blumentopf die Geldkassette aufzubrechen»

Still war es in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch, in den Strassen von Konolfingen war kein Mensch unterwegs. Kurz nach zwei Uhr jedoch schepperte es laut an der Emmentalstrasse 6 beim Restaurant El Cannario. Erschrocken fuhr der Angestellte, der über dem Restaurant wohnt, aus dem Schlaf. Die Geräusche, die er danach aus der Gaststube hörte, gefielen ihm nicht, und er rief unverzüglich die Polizei.

«Um 2 Uhr 20 kam der Anruf herein», bestätigt eine Sprecherin der Kantonspolizei Bern: «Es wurde gemeldet, eine Scheibe sei eingeschlagen worden.» Die Polizei rückte unverzüglich aus. Zehn Minuten später sei sie schon vor Ort gewesen, erzählt Matthias Gfeller, Wirt im El Cannario, am Tag danach. In der Nacht hatte er jedoch von alldem nichts bemerkt: Er hatte sein Telefon auf lautlos gestellt, und erst morgens um halb sieben weckte ihn seine Frau Barbara und teilte ihm die Hiobsbotschaft mit.

Gläserne Eingangstür eingeschlagen

Aber Gfeller erfuhr später, wie alles abgelaufen war: Bis der Einsatzwagen eintraf, hatte der Einbrecher schon das Weite gesucht. Zurück blieb eine eingeschlagene Eingangstür aus Glas. Ausserdem hatte der Einbrecher einen Laptop und Zigaretten mitlaufen lassen – und die Geldkassette aus der Kasse. «Diese konnte er offenbar nicht sofort knacken», sagt Gfeller. «Deshalb versuchte er beim Wullehus am Kreuzplatz, die Geldkassette aufzubrechen, indem er sie heftig auf einen Blumentopf schlug.»

Das allerdings habe ihm nicht viel gebracht: «Sie war bis auf ein paar Münzen leer.» Dafür war der Einbrecher dank dieser Verzögerung für die Einsatzkräfte gut auffindbar – «sie haben ihn noch in der Nacht festgenommen», erzählt Gfeller. Die Sprecherin der Kantonspolizei bestätigt seine Schilderung, im Polizeijargon heisst das allerdings: «Eine Person wurde angehalten und auf eine Polizeiwache gebracht.» Und: «Es wurde festgestellt, dass Deliktsgut entwendet worden ist.»

Erster Einbruch in 22 Jahren

Für Gfeller ist damit die grösste Aufregung schon wieder vorbei: «Ich bin froh, dass niemand zu Schaden kam», sagt er. Alle Waren und der Sachschaden seien versichert. «Und es ist immerhin fast sensationell, dass ich in 22 Jahren als Wirt noch nie einen Einbruch erlebt habe.» Das Mühsamste sei der Sachschaden: Die Glastür musste er durch ein Holzprovisorium ersetzen lassen – «das sieht jetzt sogar noch witzig aus» – und Gfeller verbrachte den Tag damit, eine neue Kasse zu organisieren und alle Formalitäten zu erledigen.

Das ist soweit alles. «Nicht einmal eine Schnapsflasche wurde gestohlen», sagt Gfeller mit einem erleichterten Lachen. Wütend auf den Einbrecher sei er deshalb nicht. Ja, eigentlich habe er sogar fast ein wenig Mitleid mit ihm: «Gebracht hat es ihm gar nichts, aber er hat jetzt einen Strafantrag, der ihm wahrscheinlich das Leben schwer macht.»

Der Betrieb läuft ungestört

Trotzdem ist Matthias Gfeller froh, dass der mutmassliche Täter festgehalten werden konnte. «Und offenbar ist bereits klar, dass es niemand ist, der in der Gegend wohnt.» Und, das freut ihn am meisten: «Der Betrieb wurde dadurch nicht tangiert, und er bleibt auch über die folgenden Festtage ganz normal geöffnet.»

[i] El Cannario, Emmentalstrasse 6, Konolfingen.  Facebook oder Instagramm