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Grosshöchstetten: Im Neuhuspark wohnen ab 2025 geflüchtete Menschen

Ein Teil des Neuhusparks wird umgenutzt: Das früher als Spital genutzte Gebäude soll künftig als Kollektivunterkunft für maximal 150 geflüchtete Menschen dienen. Die Unterkunft wird vom Schweizerischen Roten Kreuz SRK Kanton Bern betrieben. Die ersten geflüchteten Menschen werden frühestens ab Januar 2025 einziehen.

Gemeindepräsidentin Christine Hofer: «Die Bevölkerung soll gut informiert werden.» (Foto: Res Reinhard/Archiv BERN-OST)

Im ehemaligen Spitalgebäude des Neuhusparks Grosshöchstetten sollen künftig geflüchtete Menschen untergebracht werden. Das haben das Amt für Integration des Kantons Bern und die Neuhuspark-Verantwortlichen gemeinsam beschlossen.

 

Weil die internationalen Migrationsbewegungen nur bedingt voraussehbar seien, so schreiben sie in einer Medienmitteilung, sei noch unklar, aus welchen Ländern die unterzubringenden Personen kommen werden. «In der Unterkunft werden Personen mit Flüchtlingsstatus, vorläufig Aufgenommene und Personen mit Schutzstatus S wohnen.»

 

Wichtig: «Höchstens» 150 Personen

Geplant sei ein «Betrieb mit höchstens 150 geflüchteten Personen». Das ist eine Menge, die – gemessen an einer Bevölkerungszahl von 4083 Einwohner:innen – vielleicht einigen Leuten Gedanken macht? Gemeindepräsidentin Christine Hofer betont, genau deshalb sei der Begriff «höchstens» für die Gemeinde sehr wichtig: «Das alte Spital hätte Kapazität, um mehr Personen aufzunehmen», erklärt sie. «Wir haben uns sehr dafür eingesetzt, dass die Anzahl bei ‘höchstens’ 150 Personen festgelegt wird.»

 

Insgesamt, so heisst es in der Medienmitteilung, übernehme der Gemeinderat in diesem Projekt «eine koordinierende Rolle im Zusammenspiel mit der Bevölkerung». Er hoffe damit, «möglichst gute Rahmenbedingungen für ein gutes Gelingen zu schaffen». Mit der Begleitung und Unterstützung des Vorhabens wolle der Gemeinderat einen Teil dazu beitragen, die Herausforderungen im Migrationswesen zu meistern.

 

Gemeinde sucht den offenen Dialog

Christine Hofer bestätigt auf Anfrage: «Wir wurden frühzeitig einbezogen, konnten die Thematik im Gemeinderat eingehend diskutieren und dann auch Einfluss nehmen.» Die Reaktionen der Bevölkerung, darauf ist sie allerdings gefasst, «werden bestimmt ganz unterschiedlich ausfallen». Deshalb, sagt sie, sei dem Gemeinderat der offene Dialog sehr wichtig: Die Bevölkerung soll gut darüber informiert werden, was auf sie zukommt.

 

Erste Personen im Januar 2025

Bei allem guten Willen sieht Gemeindepräsidentin Christine Hofer dieser Unterbringung «mit grossem Respekt entgegen», wie sie sagt. Sie werde sich deshalb in der Zwischenzeit regelmässig mit anderen Gemeinden austauschen, die in der gleichen oder ähnlichen Situation sind. «Dieser Erfahrungsaustausch ist mir sehr wichtig.»

 

Ausserdem sei sie «sehr dankbar», dass der Gemeinde noch einige Monate Zeit bleiben, um sich darauf vorzubereiten: Die ersten geflüchteten Menschen werden frühestens im Januar 2025 einziehen.

 

Das SRK wird die Unterkunft betreiben…

Für den Betrieb der Unterkunft im Neuhuspark wird das SRK Kanton Bern sorgen. Dieses bringe eine langjährige Erfahrung in der Betreuung und Begleitung von geflüchteten Personen mit, heisst es in der Mitteilung. Und: «Die künftige Kollektivunterkunft wird rund um die Uhr, während sieben Tagen pro Woche betreut.»

 

…der Kanton die Schule unterstützen

Die Gemeinde wird auch in anderen Bereichen nicht alles selbst meistern müssen: Im Bereich Schule beispielsweise erhält sie Unterstützung von der Bildungs- und Kulturdirektion des Kantons Bern. «Der Schulbesuch der Kinder aus der Kollektivunterkunft erfolgt zuerst in Willkommensklassen oder mit Intensivkursen Deutsch als Zweitsprache ‘DaZ’», heisst es in der Medienmitteilung. «Bei längerem Verbleib werden die Kinder, unterstützt mit Zusatzlektionen DaZ, nach und nach in die Regelklassen integriert.»

 

«Runder Tisch» mit der Bevölkerung

Um den Informationsaustausch zwischen der Bevölkerung und der Gemeinde sicherzustellen, soll ein regelmässiger «runder Tisch» stattfinden. Zudem würden die nötigen Informationen und Ansprechpersonen «über die bekannten Publikationsorgane der Gemeinde wie Homepage und Crossiety publiziert».

 

Der Gemeinderat, ergänzt Christine Hofer, wolle auch die Erfahrungen aus anderen Gemeinden sammeln. «Diese werden sehr wichtig sein, und sie sollen an der Informationsveranstaltung einfliessen.»

 

[i] Öffentlicher Informationsanlass: Interessierte können sich am Dienstag, 21. Mai, um 19 Uhr, in der Aula des Schulhauses Grosshöchstetten über die geplante Unterkunft informieren lassen.


Autor:in
Claudia Weiss, claudia.weiss@bern-ost.ch
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Erstellt: 23.04.2024
Geändert: 23.04.2024
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