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ZAK: Man muss Menschen mögen

Der ehemalige Leiter des BLS-Reisezentrums in Konolfingen, Hansueli Bumann, erzählte über seine langjährige Arbeit am Bahnhof in Konolfingen.

Hansueli Bumann unterhielt mit seiner sehr guten, witzigen und abwechslungsreichen Geschichte. (Foto: Hansruedi Gammenthaler)
Letzten August wurde Hansueli Bumann nach 28 Jahren am Bahnhof Konolfingen pensioniert. (Foto: Hansruedi Gammenthaler)

Letzten August wurde Hansueli Bumann nach 28 Jahren am Bahnhof Konolfingen pensioniert. Nun hat er seine aktive Zeit am Bahnhof zusammengefasst und 40 Gästen am Seniorenstamm des Vereins Zäme Aktiv Region Konolfingen erzählt. "Ich wurde gefragt, kannst du wirklich aufhören, willst du nicht noch weiter machen? Ja ich konnte gut loslassen und freue mich immer wieder auf das, was kommt", begann Bumann mit seiner Geschichte. Was ihm am meisten fehle, sind die Kund:innen und Mitarbeiter:innen.

 

Auf zu neuen Abenteuern

Früher mussten junge Bahnhofangestellte immer wieder den Ort wechseln. So war es auch bei Hansueli Bumann. Selzach, Hägendorf, Meggen und Hasle (LU), Wangen an der Aare und Sempach waren seine Arbeitsorte. "Nach meiner Weiterbildung interessierte mich die Aufgabe als Stationsvorstand.

 

Da der Bahnhof Sempach innerhalb der nächsten Jahre geschlossen würde – wie die SBB mitteilte – suchte ich eine freie Stelle und fand sie in Konolfingen. Leicht sei es der jungen Familie nicht gefallen von Sempach wegzuziehen. "Wir haben uns aber in Konolfingen gut eingelebt und neue Freunde sowie Bekannte gewonnen".

 

Veränderungen mitgetragen

Die Einführung der S-Bahn im Raum Bern, "sie war zu Beginn in Konolfingen mit vielen Verspätungen behaftet" oder die bewährte Einführung des Tangento (Bus 160) zwischen Konolfingen-Dorf und Belp-Flughafen, immer wieder wurde das Angebot ausgebaut. So sei auch der Bahnbetrieb in Konolfingen bis 2006 vor Ort geregelt worden.

 

"Es konnte passieren, dass die gleiche Kundschaft den Zug dreimal pro Woche wegen Verspätungen verpasste, was nicht nur für die Reisenden ärgerlich war. Nach und nach wurde aber die Fahrplanstabilität verbessert". Mit dem Fahrplanwechsel 2004 übernahm die BLS die S-Bahnzüge im Raume Bern. Nach langwierigen Verhandlungen hat die BLS den Betrieb auf der Strecke Bern-Luzern übernommen, die Infrastruktur gehört nach wie vor der SBB. "Durch den Wegfall verschiedener Aufgaben – Fernsteuerung des Bahnhof Konolfingen durch die SBB-Fahrdienstabteilung Bern (heute aber von Olten), administrative Arbeiten für den Güterverkehr sowie Ausfall des Wagenladungsverkehrs – mussten Arbeitsplätze abgebaut werden.

 

Das Personal erhielt auch in Konolfingen die Kündigung. Wir bewarben uns beim neuen Arbeitgeber BLS und konnten so ab 2006 das BLS-Kundenzentrum Konolfingen bedienen".

 

Brig - Basel

Der in Brig geborene Eisenbahner besuchte die Schule in Basel. "Weil es in dieser Zeit im Wallis an freien Arbeitsstellen mangelte, zogen meine Eltern mit mir und meiner Schwester nach Basel". Das grosse Erlebnis Eisenbahn – wie er sagte – startete er 1975 mit dem Einführungskurs bei der SBB.  Das Berufsbild habe sich grundlegend geändert.

 

"Früher konnten wir das Gesamtsystem Bahn erfahren, das ist heute nicht mehr so. Damit fehlen auch immer wieder die wertvollen Zusammenhänge, eigentlich schade finde ich". Neues entdecken will er noch mit verschiedenen Reisen. "Unsere fünf Enkelinnen sind zudem eine wichtige und immer wieder eine wertvolle und erfüllende Aufgabe".


Autor:in
Willi Blaser, Zäme Aktiv Konolfingen, ZAK
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Erstellt: 17.04.2024
Geändert: 17.04.2024
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