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1.-Liga-Eishockey - Noch zu wenig Biss vor dem Tor

Quelle
Berner Zeitung BZ

Wiki-Münsingen hat das erste Playoff-Viertelfinalspiel gegen Zuchwil Regio 2:1 gewonnen. Die Aaretaler können sich aber noch verbessern, vor allem bei der Chancenverwertung.

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Bezwungen: Zuchwils Torhüter Thibaud Sauthier hat einen der beiden Gegentreffer kassiert, die Wiki-Spieler jubeln. (Bild: Andreas Blatter)
Playoff-Zeit ist Wiki-Zeit. Wenn es in die entscheidende Phase einer Meisterschaft geht, kann die Aaretaler Equipe ihre Stärken optimal zur Entfaltung bringen. Sie überzeugt mit Kampf- und Teamgeist, Trainer Stefan Gerber legt dazu Wert darauf, die spielerischen Fähigkeiten der Equipe stetig weiterzuentwickeln. Auch in der ersten Partie der Best-of-5-Viertelfinalserie zwischen Wiki-Münsingen und Zuchwil Regio traten die Aaretaler ab Spielhälfte dominant auf. Nur sündigten sie im Abschluss, trafen das Tor nicht oder scheiterten wiederholt am erst 17-jährigen Zuchwiler Torhüter Thibaud Sauthier. Dieser stammt von den Elitejunioren von Biel, wurde ursprünglich als Nummer 2 verpflichtet und steht nach dem Ausfall von Stammtorhüter Sandro Zaugg nun im Tor der Solothurner.

Ein Treffer fiel dann im letzten Drittel doch noch. Florian Beutler, sonst nicht als regelmässiger Skorer bekannt, erzielte in der 47. Minute das Sieg bringende und hochverdiente 2:1 für Wiki. «Ich gönne ihm diesen Treffer», meinte Trainer Gerber. «Er ist ein Kämpfer, der sich stets für die Mannschaft einsetzt. Schon im Spiel zuvor hatte er getroffen.»

Verpflegung im Stadion

Die vorzeitige Siegsicherung gelang jedoch nicht, sodass Zuchwil in den letzten Minuten noch zu Ausgleichschancen kam. Die Solothurner verfügen nicht über die gleich kompakte Equipe wie Wiki, haben aber einige individuell starke Spieler in ihren Reihen. Diese können jederzeit für Torgefahr sorgen, auch wenn der Gegner wie am Samstag klar überlegen ist. «Der letzte Biss, der letzte halbe Meter vor dem gegnerischen Tor hat noch gefehlt», monierte Gerber. «Wir sind noch nicht ganz im Playoff-Modus».

Die Trainingsplanung wurde bei Wiki ganz auf die entscheidende Meisterschaftsphase abgestimmt. Gespielt wird jeweils wie in der NLA Samstag, Dienstag und Donnerstag. Heute Montag und am Mittwoch wird trainiert. Im Gegensatz zu den Profis sind die Spieler in der 1. Liga jedoch voll berufstätig oder studieren. Oft können sie nur kurze Zeit zu Hause verbringen und haben nur wenig Zeit, sich um die richtige Ernährung zu kümmern. Diesem Problem verschaffen die Verantwortlichen Abhilfe, indem jeweils in der Halle Essen gekocht wird, sodass sich die Spieler in der Garderobe verpflegen können. «So können sie sich zu Hause sofort erholen», sagt Gerber.

Zwei überzählige Spieler

Ebenfalls vorgesorgt wurde bei Wiki in Sachen Kaderbreite. Vom NLB-Klub Langenthal stehen derzeit die Verteidiger Joel Scheidegger und Michael Minder zur Verfügung. Diese können allerdings von den Oberaargauern jederzeit zurückgerufen werden. Am Samstag waren Verteidiger Kenneth Joss und Stürmer Nicola Pauli überzählig. «Sie haben jederzeit die Chance, sich für einen Kaderplatz aufzudrängen», sagt Gerber.

Oft in kleinere Nicklichkeiten verwickelt war am Samstag Assistenzcaptain Marc Hofstetter. «Er ist ein aggressiver Spieler, muss aber aufpassen, dass er es nicht übertreibt», sagt der Wiki-Coach. «Ab und zu muss ich ihn bremsen, er kassiert aber schon weniger Strafen als früher.» Den ersten Schritt Richtung Halbfinalqualifikation haben die Aaretaler am Samstag getan. Mehr aber noch nicht.

Autor:in
Reto Pfister, Berner Zeitung BZ
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Erstellt: 15.02.2016
Geändert: 15.02.2016
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