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Alter Bären Konolfingen: 200 Jahre Feuerwehrgeschichte

Zusammen mit über 60 Gästen durfte das Museumsteam des Vereins Alter Bären die neue Sonderausstellung "Füürwehr" eröffnen. Am vergangenen Freitag fand die Vernissage inmitten der Ausstellung mit Alphorn-, Feuerwehrhorn-Klängen und Drehorgel statt.
 

Das Museumsteam Gertrud Scherer und Werner Weber mit Gottfried Liechti (Bild: Willi Blaser)

Die Alphorngruppe Chonufinge eröffnete im Dachstock des Dorfmuseums Konolfingen die Vernissage. Vereinspräsident Andreas Maurer durfte über 60 Gäste begrüssen. "Mä mues der Füürwehrdienscht erläbt ha um z'wüsse was das bedütet". Das Museumsteam habe einmal mehr Grosses geleistet. Auch dank der sehr wertvollen Unterstützung der Blaulichtorganisationen und den treuen Sponsoren sei diese wunderbare Ausstellung entstanden, sagte er weiter. Gemeindepräsident Daniel Hodel schätzt das Engagement des Vereins. "Einige der schweizweit über 700 Millionen Stunden an Freiwilligenarbeit wurde und wird auch hier im Dorfmuseum geleistet.

 

Die Gemeinde ist glücklich, dass der Verein Alter Bären diese Ausstellung erstellt hat. Gerade in diesem Jahr wird Ende März ja auch das neue Feuerwehrmagazin eingeweiht. Die Zusammenarbeit Museum und Feuerwehr passt sehr gut und bietet dann einen umfassenden Einblick". 

 

Feuerordnung und Feuerwehrspritze

"Wir sind dankbar und sehr stolz was wir da mit den vielen internen und externen Helfenden erschaffen konnten. Alle Blaulichtorganisationen und ehemalige Feuerwehrleute haben uns grossartig unterstützt", sagte Werner Weber. Zusammen mit Gertrud Scherer ist er verantwortlich für die Ausstellung. Diese Ausstellung soll einen Überblick über die letzten 200 Jahre Feuerwehr geben. Sehr stolz ist Weber auf das erste Feuerwehr-Reglement vom 25. Mai 1819 des Staates Bern. "Dank dieser Feuer-Ordnung ist bekannt, wie die Brandbekämpfung, der Brandschutz und die Organisation Ende des 18. Jahrhunderts im Staat Bern ausgesehen hat. Sie ist wegweisend für das gesamte 19. Jahrhundert".

 

Dass die alte Handfeuerwehrspritze aus dem 17. Jahrhundert, die jahrelang im Magazin Gysenstein stand, durch zwei Ehemalige komplett revidiert wird, ist auch der Ausstellung oder eben Werner Weber zu verdanken. "Ich freue mich, nächste Woche soll der Testlauf dieser Spritze, die das Löschwesen revolutionierte, stattfinden. Dann werden wir uns etwas einfallen lassen um diese Spritze der Bevölkerung in Aktion zu zeigen".

 

Aber wenn die Feuerglocke erschallt….

"Aber wenn die Feuerglocke erschallt, da zuckt Schreck durch die Seelen, Weiber werden blass, Kinder weinen, Männer horchen hastig auf und stärker klopfen ihre Herzen". Gottfried Liechti liest eine kleine Episode aus dem 2. Kapitel des Buches "Geld und Geist" von Jeremias Gotthelf. Er weiss und kennt es aus eigenen Feuerwehrzeiten, wie früher alarmiert wurde. Als Mitglied des Alarmcorps der ehemaligen Feuerwehr Stalden bläst er das Alarmhorn und lässt die Worte Gotthelfs spüren.

 

Bevor das Museumsteam die Gäste durch die Ausstellung führte, gabs noch ein weiteres Feuerwehr-Müschterli. Christian Schumacher, auch ein treues Mitglied des Vereins Alter Bären, motivierte mit seiner Drehorgel zum Mitsingen. Die Gäste machten mit und sangen "Myr si vo der Füürwehr", dem bekannten Lied des Feuerwehrchörlis Interlaken.

 

Durchwegs Lob durften die Ausstellungsmacher nach dem Rundgang entgegennehmen. Sicher trug auch die zum ersten Mal durch das neu geschaffene Kleinkultur-Team organisierte Verpflegung zum positiven und gelungenen Anlass bei.

 

Ob nun die Ausstellung, einer der Spezial-Anlässe oder der umfassende und speziell für diese Sonderausstellung zusammengestellte Ausstellungsführer lohnen sich, das Museum zu besuchen. Nicht nur die Sonderausstellung sondern auch einige Räume, darunter ganz sicher das Spielzimmer, stehen im Zeichen der Feuerwehr. Feuerwehrautos, Eisenbahn und Modellautobahn, das neue Erzähl- und Malbuch Fredy Feuerfuchs sowie die Hörspielecke lassen Kinderherzen im Spielzimmer höher schlagen.

 

Schon in einer Woche gibt es ein weiteres Highlight. Der Grosselterntag mit vielen Attraktionen steht vor der Museums-Tür.

 

www.museum-alter-baeren.ch


Autor:in
Willi Blaser (im Auftrag des Vereins Alter Bären)
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Erstellt: 04.03.2019
Geändert: 05.03.2019
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