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Von der Kaffeetasse zum Film: Elena landet Youtube-Hit

Zwei junge Frauen beschliessen, einen Film zu drehen. Im Mittelpunkt steht eine Tasse. Der Film war auf Youtube schnell beliebt und wird nun an den Aaretaler Kurzfilmtagen gezeigt. Wie es dazu gekommen ist, erzählt Elena Ramseier.

Elena Ramseier mit ihrer Kollegin Saskia Lerf. (Bild:zvg)
Saskia Lerf im Set von «The Mug». (Bild: zvg)
Elena Ramseier mit DER Tasse. (Bild: zvg)

Drei Tage lang zeigen die Aaretaler Kurzfilmtage in Münsingen über 90 Filme. Diese dauern höchstens 20 Minuten. Die meisten Filme stammen aus Spanien, Italien und Frankreich. Einer der drei Schweizer Filme stammt von Elena Ramseier aus Münsingen. Zusammen mit ihrer Kollegin Saskia Lerf drehte sie "The Mug".

 

Die Tasse ist der Star

Ramseier und Lerf kennen sich schon lange und spielten gemeinsam Volleyball. Beide teilen die Interessen für die Fotografie und den Videodreh. «Wir hatten beide Lust, ein grösseres Projekt zu starten», sagt Ramseier, «so sind wir zusammengesessen und haben eine Woche Ferien genommen.» Als sie zusammen im Café sassen, erstellten sie spontan ein Mindmap. «Wir wollten einen normalen Alltagsgegenstand in den Vordergrund des Films stellen. Und was steht im Café auf dem Tisch? Eine Tasse», erzählt Ramseier.

 

Low-Budget-Film

So schrieben die beiden Frauen das Storyboard und fingen an zu organisieren. «Es war eine Herausforderung, da wir kein Budget hatten. Wir konnten in der Wohnung von Saskias Schwester drehen, konnten das Equipment ausleihen und kauften eine Tasse», lacht Ramseier. Während Ramseier filmte, stand ihre Kollegin vor der Kamera. Nach nur zwei Tagen drehen hatten die beiden alle Szenen gedreht.

 

Unerwarteter Erfolg

Da sie keinen Zeitdruck hatten, schnitt Ramseier anschliessend immer wieder mal nach Feierabend. Als der Film fertig war, entschieden sie sich, diesen bei Youtube hochzuladen. «Der Film ging schnell durch die Decke und wurde mittlerweile über 130'000 angeschaut», sagt Ramseier, «unser Ziel war es, Erfahrungen zu sammeln und zu zeigen, was wir können.»

 

Letztes Jahr besuchte Ramseier mit ihren Eltern die Aaretaler Kurzfilmtage, wo ihre Mutter die Chance ergriff. Im Gespräch mit den Organisatoren erwähnte die Mutter von Elena Ramseier, dass ihre Tochter einen Film gedreht hätte. «Wir schickten den Film den Aaretaler Kurzfilmtagen zu, hatten aber nicht grosse Hoffnung, da es nur ein Film aus einer Hobbyproduktion ist», sagt Ramseier, «als wir die Zusage erhielten, waren wir deshalb umso mehr erstaunt und freuten uns sehr. Dies hat uns auch motiviert.»

 

Weitere Projekte in Planung

Ramseier ist im vierten und somit letzten Lehrjahr der Ausbildung zur Mediamatikerin EFZ. So begeistert wie die junge Münsingerin von dem Verlauf erzählt, wird schnell klar, dass dies keine einmalige Sache war. «Auf jeden Fall werden wir weitermachen. Ich habe hundert Ideen. Doch zeitlich ist es schwierig mit der Ausbildung und der Berufsschule», sagt die Münsingerin. Doch kleinere Projekte seien bereits geplant, aber vorerst nur im Rahmen von Reels.

 

[i]  «The Mug» jetzt hier anschauen.

 

[i] Die Aaretaler Kurzfilmtage finden vom 17. - 19. November statt. Alle 75 Minuten starten ca. 50-minütige Filmblöcke mit je vier Kurzfilmen in verschiedenen Sälen. Die Filme werden in der Originalsprache gezeigt mit deutschen Untertiteln.


Autor:in
pg, pascale.groschel@bern-ost.ch
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Erstellt: 14.09.2023
Geändert: 14.09.2023
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