- Kultur
Alters- und Pflegeheim Landblick: Kurt Aeschbacher entlockte berührende Lebensgeschichten
Berner Alters- und Pflegeinstitutionen schliessen die "mentale Versorgungslücke" in der Altersarbeit. Die Veranstaltung "Mein Lieblingsfoto" im Neubau des Alters- und Pflegeheims Landblick Beitenwil mit Kurt Aeschbacher bot emotionale Momente.
Im Neubau des Alters- und Pflegeheims Landblick Beitenwil fand am 27. November die Erzählbühne "Mein Lieblingsfoto" statt. "Im bis auf den hintersten Platz gefüllten Saal fanden sich zahlreiche Gäste ein, welche den Anlass mit Kurt Aeschbacher und Bewohnenden sowie Lernenden der beiden Landblick-Standorte Beitenwil und Grosshöchstetten mitverfolgten", teilt Landblick mit.
Livestream wegen grossem Interesse
So erzählte zum Beispiel Heidi Hüssy Brand von ihrem schweren Unfall als Kind und wie sie danach von ihrem Bruder in einem "Wägeli" in die Schule gebracht wurde. Die Auszubildende Neda Amiri erzählte Kurt Aeschbacher die bewegende Geschichte ihrer Flucht aus Afghanistan und wie sie in der Schweiz ein neues Zuhause gefunden hat.
"Die spannenden, emotionalen, aber auch witzigen Geschichten gaben einen Einblick in das bewegte Leben der Menschen", schreibt das Alters- und Pflegeheim. Auf Grund der grossen Nachfrage sei die Erzählbühne per Livestream in weitere Säle und nach Grosshöchstetten übertragen worden.
"Mentale Versorgungslücke" schliessen
"Menschen, die in ein Altersheim eintreten, fürchten nichts so sehr wie das Verstummen: Das Fehlen geistiger Anregungen und somit von Gesprächsstoff", so das Heim. Studien zeigten, dass soziale Bedürfnisse im Alter eher zu kurz kämen. Während in vielen Altersinstitutionen die körperliche Pflege im Vordergrund stehe, sprächen Gerontopsychologen von einer "mentalen Versorgungslücke". Gemeinsam mit ihrem Dachverband CURAVIVA BE lancierten Alters- und Pflegeinstitutionen die Veranstaltungsreihe "Mein Lieblingsfoto". Bewohnende und Lernende zeigen ihr Lieblingsfoto und erzählen ihre Geschichte dazu.
Über eine Webseite und Publikationen auf den Sozialen Medien werden die Lieblingsfotos und ihre Geschichten einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht. "So erhält das biografische Erzählen eine Wertschätzung und Resonanz über die Altersinstitutionen hinaus", schreibt Landblick.
Den Nutzen der Biografiearbeit habe die Gerontologie vielfach bewiesen. Die Erzählbühne "Mein Lieblingsfoto" ermögliche es, das biografische Erzählen auf besonders emotionale Ereignisse zu fokussieren. "Für alte Menschen ist es wichtig, Episoden aus ihrem Leben mit anderen Menschen teilen zu können", heisst es weiter. Ebenfalls sei belegt, dass positiv konnotierte Bilder aus der Vergangenheit für alte Menschen besonders anregend seien und ihr Wohlbefinden steigerten.
[i] Filme anschauen und Texte lesen: wasichmag.ch, facebook.com/curavivabe, instagram.com/curavivabe
Erstellt:
28.11.2019
Geändert: 28.11.2019
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