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Worb: Mit Gamen gegen Stürze trainieren
Gleichgewicht und Gedächtnis trainieren – und dabei Spass haben? Mit dem «Dividat Senso» funktioniert das, in der Altersbetreuung Worb trainieren Seniorinnen und Senioren spielerisch mit unterhaltsamen Übungsprogrammen. Und manchmal können sie kaum genug bekommen.
Aktivierungsrunde in der Altersbetreuung Worb: Konzentriert schaut Adelheid Bigler, 89, auf den grossen Bildschirm, mit beiden Händen hält sie sich am Stützgeländer. Vor ihr auf dem Display flitzt ein animierter Marienkäfer zwischen zwei Reihen von Sonnenblumen hindurch. Adelheid Bigler kann ihn steuern, indem sie das Gewicht auf den Beinen verlagert, rechts, links, ja, sie hat die Sternblume gerade noch erwischt, ein Extrapunkt, dann links, bleiben, schnell nach rechts wechseln – und flink ist sie dem Hindernisfelsen ausgewichen.
Rundum hilfreich für Sturzprophylaxe ...
Die muntere alte Dame strahlt, sie hat sichtlich Spass am Training mit dem Gerät, das «Dividat Senso» heisst, das motorisch-kognitive Trainingsgerät gehört zum Aktivierungsangebot. Manuela Schäfer, Aktivierungsfachfrau in der Altersbetreuung Worb, erklärt, warum es für ältere Menschen rundum hilfreich ist: «Es ist zugleich ein gutes Training für die kognitiven Fähigkeiten und die Reaktionsfähigkeit und eine ausgezeichnete Sturzprophylaxe, weil es Beweglichkeit und Stabilität fördert.»
... und Konzentration und Beweglichkeit
Tatsächlich zeigt sich schnell: Wer auf der Sensor-Platte steht, muss seine Sinne beisammenhalten und auf die wechselnden Aufgaben zuerst mit dem Hirn, dann mit den Füssen reagieren. Je nach Level läuft das Programm unterschiedlich schnell und verschieden anspruchsvoll. Jetzt stellt sich Heidi Widmer auf die Platte. Sie muss sich konzentrieren, als sie aus einem Kreis von verschiedenen Tieren den kleinen Vogel finden und rasch den passenden Fusspfeil drücken muss. «Ich bin noch nicht gerade Profi», lacht sie: Sie mache das an diesem Tag erst zum zweiten Mal.
Verschiedene Programme und Stufen
Auch nach zwanzig Mal werden sich Adelheid Bigler und Heidi Widmer noch nicht langweilen: Zur Auswahl stehen zahlreiche Programme, die jeweils im Schweregrad gesteigert werden können. Am Ende speichert das Gerät für die jeweiligen Personen das Ergebnis und wertet es aus: «Bravo, du hast dich um zwanzig Prozent gesteigert», steht dann am Ende auf dem Display – ein guter Motivationsschub.
«Himugüegeli» mit Fuss-Steuerung
Die Programme haben vielleicht offiziell einen anderen Namen, bei den Leuten im Alterszentrum heissen sie «di grosse Pünktli», «ds Himugüegeli» oder «d Vögeli», die Aufgabe variiert, die Bewegung ebenfalls: Muss beim «Pünktli» jeweils einer der vier Pfeile gedrückt werden, indem man den Fuss darauf tippt, lässt sich das «Himugüegeli» durch Gewichtsverlagerung steuern.
Das Gerät ist sehr beliebt
Oft herrscht ein regelrechter Andrang vor dem Gerät, bis zu fünf Leute warten manchmal in den gemütlichen Sesseln, bis sie an die Reihe kommen. Auch an diesem frühen Nachmittag haben sich bereits vier weitere Bewohnerinnen auf die Sessel ringsum gesetzt. Sie schauen einander gespannt zu, nicken abwechslungsweise, murmeln «ou ja, der ist schwierig» oder «ou super, das hast du gut gemacht» – das Training hat sogar einen sozialen Effekt. Wen kümmert bei so vielen positiven Effekten, ob die Animationen auf jüngere, mit Computergames vertraute Menschen vielleicht altbacken wirken könnten!
Technik? Ist ja gar nicht so wild!
Adelheid Bigler jedenfalls strahlt. Sie wohnt seit Mai in der Altersbetreuung und sagt, sie mache das Training heute zum fünften Mal. Anfangs hätten der grosse Bildschirm und die Technik sie ein wenig verunsichert, deshalb habe sie sich nicht so recht getraut. Aber sie war rasch beruhigt: Die Einstellungen übernimmt jeweils Aktivierungstherapeutin Manuela Schäfer, die das Angebot zweimal pro Woche begleitet. Inzwischen ist Adelheid Bigler richtig begeistert: «Es macht so viel Spass, dass ich es jeden Tag machen könnte!»
Das Angebot steht auch anderen Interessierten offen ...
Und das Beste, ergänzt Manuela Schäfer: «Das Angebot steht auch Leuten offen, die nicht in der Altersbetreuung wohnen.» Wer Lust habe, Balance und Gedächtnis spielerisch zu trainieren und sich von den abwechslungsreichen Programmen des «Senso Dividat» motivieren zu lassen, sei willkommen.
... vielleicht lassen auch sie sich vom Training begeistern
Jetzt will auch Adelheid Bigler «d Vögeli» testen, zum ersten Mal. Sobald sie verstanden hat, was sie machen muss, findet sie fast alle Vögel im Bild. Sie tippt flink links – der Vogel piepst zur Belohnung. Dann rechts, piep, nochmal rechts, piep, hinten, piep – das Training auf dem Gerät, so computermässig es auch aussieht, kann offensichtlich fast süchtig machen.
[i] Möchten Sie auf dem «Dividat Senso» trainieren? Melden Sie sich bei Manuela Schäfer, manuela.schaefer@abworb.ch
Erstellt:
26.08.2025
Geändert: 26.08.2025
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