Anna Mori in Waalwijk: "Es fühlt sich richtig an, hier zu sein"

Beim Online-Spiel „World of Warcraft“ lernte Anna Mori ihren Freund Sander kennen. Vor rund einem Jahr wagte sie einen grossen Schritt – sie kündigte ihre Wohnung sowie ihre Stelle in der Worber «Schmökerei» und zog zu ihm in die Niederlande. Auf BERN-OST berichtet sie, wie sich Weihnachten fern der Heimat anfühlt, was sie vermisst und was sie glücklich macht.

Ihre Liebe begann in der virtuellen Welt - seit einem Jahr leben Sander und Anna zusammen in den Niederlanden. (Bilder: zvg)
"Ich bin sein Fixstern": Anna mit Kylo.
Der American Stafford lebte zuvor in einem Tierheim.
Der idyllische Wald liegt nur zehn Gehminuten von Annas Zuhause entfernt.
Mitten im Wald befindet sich ein See.

Bald lebe ich ein Jahr in den Niederlanden. So wirklich zu Hause fühle ich mich noch nicht, aber vielleicht muss ich das auch gar nicht. Wer weiss wo es mich, uns in der Zukunft hinzieht. Es fühlt sich richtig an, hier zu sein, bei Sander.

 

Das Jahr zog an mir vorbei wie ein Sturm und dann war plötzlich Weihnachten. Das erste Mal Weihnachten ohne meine Familie. Das waren schwierige Tage für mich. Um mich abzulenken habe ich mich um das Weihnachtsmenu hier gekümmert und stand am 25. Dezember ab 8 Uhr in der Küche, habe einen Weihnachtsbaum geschmückt und meine Ma hat Zutaten aus der Schweiz geschickt, damit das Vermicelle ein voller Erfolg wird.

 

Wenn der Winter kein Winter ist

Manchmal versuche ich zu entscheiden, was ich am meisten vermisse. Familie und Freunde sind bestimmt ganz oben auf der Liste. Aber ich vermisse auch die Natur, Hügel und Berge und Schnee. Der Winter hier will sich nicht so wirklich wie Winter anfühlen und das macht mich als Liebhaberin der kalten und dunkeln Tage doch traurig. Ich vermisse Genovis, das gute Brot in der Schweiz und die vegane Mayo aus dem Coop. Handys und das Internet helfen in vielen Aspekten. Ein WhatsApp Anruf mit meiner Ma ist jeweils nur einen Klick entfernt.

 

Es hat sich doch einiges verändert in den letzten Monaten. Ich arbeite noch in der gleichen Firma, wurde jedoch befördert. Momentan macht mir mein Job noch Freude, aber auch in dieser Hinsicht bin ich noch nicht wirklich angekommen. Ich hoffe immer noch, irgendwann meine Passion für Kunst mehr in meine Arbeit zu integrieren, oder mit Tieren zu arbeiten. Ich spiele kaum noch PC-Games und versuche meine Freizeit zu nutzen, um Fortschritte zu machen, wenn es um digitales Zeichnen geht. Irgendwie fehlt mir jedoch der Mut "karrieretechnisch" einen neuen Schritt zu wagen.

 

Von Träumen und Glücksmomenten

Seit Mai haben wir einen Hund. Das war ein Traum von mir seit ich ein Kind war. Ein 5-jähriger American Stafford aus dem Tierheim. Er ist mein Ein und Alles! Kein einfacher Hund, schlecht sozialisiert und gehalten bevor er zu uns kam. Ich versuche viel mit ihm zu arbeiten und ich bin sein Fixstern, er weicht keine Sekunde von meiner Seite. Wohl auch ein Überbleibsel vom Verlassenwerden.

 

Ich geniesse die vielen und langen Spaziergänge und kenne die Waldwege bereits besser als Sander, der seit ungefähr zehn Jahren hier lebt. Kylo macht mich glücklich, Sander ebenso und das ist doch was am Ende des Tages zählt.


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Erstellt: 19.01.2019
Geändert: 19.01.2019
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