«Ar Solättä z Burgdorf»: Ein Trachtentanz als Maturaarbeit

Naira Ruch aus Biglen steht kurz vor den Maturprüfungen am Gymnasium in Burgdorf. Zum Abschluss gehört auch das Verfassen der Maturaarbeit, welche bereits vor Weihnachten abgegeben wurde. Für die 18-jährige war schnell klar, dass sie die Arbeit über etwas schreiben will, was ihr Freude macht und was sie mit ihrem Schwerpunktfach Pädagogik und Psychologie verbinden kann. Sie entschied sich, einen Trachtentanz für Kinder zu schreiben. Dabei setzte sie einen Schwerpunkt auf die motorische Entwicklung der Kinder. Der Tanz soll der motorischen Entwicklung einer der drei Altersstufen der Kindertanzgruppen Biglen angepasst werden. Ruch entschied sich für die mittlere Kindertanzgruppe (2. Klasse - 6. Klasse), welche sie seit drei Jahren leitet.

Ruch  selber hat in dieser Altersgruppe als Siebenjährige begonnen, Volkstanz zu tanzen. Sie stiess durch einen Flyer auf die Trachtengruppe Biglen und war von der ersten Übung an begeistert. Ruch sagt, sie sei bis heute gerne in der Trachtengruppe, weil ihr das «Zusammenkommen von Leuten, welche die gleiche Faszination für etwas so Altes teilen und gleichermassen gewillt sind, ein wenig etwas Moderneres daraus zu machen» gefällt.

«Ar Solättä z Burgdorf»

Ruch führte zu Beginn ihrer Arbeit ein Interview mit einer Tanzpädagogin durch, welche ihr hilfreiche Tipps für das Choreografieren eines Kindertanzes gab. So konnte sie Ideen von Elementen sammeln und diese in ihren Tanz einbauen. Naira Ruch entschied sich, in ihrem Tanz das Kinderfest «Solätte» (Solennität) in Burgdorf darzustellen. Dieses Fest hat sie während ihrer Zeit am Gymnasium kennen und schätzen gelernt. Im ersten Teil kommen die Kinder zusammen und zeigen ihre Kleider. Der zweite Teil wiederspiegelt den Umzug durch die Stadt. Im dritten Teil kommen die Kinder auf dem Platz zusammen, tanzen «Tänzli» und gehen die Stände begutachten.

Nervosität während Uraufführung

Der Trachtentanz von Naira Ruch wurde am Konzert der Trachtengruppe Biglen vergangenen Februar uraufgeführt.  Während der Aufführung ihre Tanzes sei sie «viel nervöser als bei den anderen Tänzen» gewesen. Als das Publikum nach der Vorstellung kräftig klatschte, war sie sehr stolz auf ihre Kindertanzgruppe. Ihr persönliches Ziel, einen eher moderneren Tanz für Kinder zu schreiben, damit diese motiviert sind, weiter in der Trachtengruppe zu tanzen, habe sie ebenfalls erreichen können. Dies merkte sie schon während dem Einüben des Tanzes, da die Kinder bei jeder Übung sehr motiviert waren und schnell lernten.

Fortsetzung folgt…?

Der Prozess des Choreografierens war anstrengend. Besonders das Ausarbeiten der Geschichte, die das Publikum beim Zuschauen erkennen sollte, war eine Herausforderung. Auch das Choreografieren der Übergänge und einen angemessenen Schwierigkeitsgrad zu finden, war schwierig. Trotzdem fügt Ruch am Schluss hinzu, dass sie sich vorstellen könnte, irgendwann einen weiteren Kindertanz zu choreografieren. Vorerst konzentriert sie sich nun aber auf ihren Abschluss am Gymnasium und freut sich auf ihr Studium, welches sie im September beginnen wird.

[i] Hier der Tanz im Video.