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Arnisäge - Streben nach mehr Milchleistung
In Arnisäge fand am Samstag die 13. Emmentalische Verbandsschau von Fleckvieh statt. Es wurden Kühe gezeigt, die viel Milch produzieren. Die Organisatoren sind überzeugt, dass diese Rassen auch künftig im Emmental dominieren.
Am Samstag präsentiert sich die Landschaft in der Gegend von Arni im schönsten Sonnenlicht und mit klarer Sicht. An diesem Tag bildet die Natur jedoch die Kulisse für eine Viehschau. 250 Kühe und Rinder sollen gezeigt werden. Kuh um Kuh wird auf den mit Sägemehl ausgelegten Platz vor der Schule geführt – Halter und Tier schön herausgeputzt. Kühermutze gehören hier ebenso dazu wie die blauen Burgunderkittel. Die Vierbeiner lassen sich willig in die Reihe vor die Richter stellen. Diese bücken sich, betrachten kritisch die Euter, klopfen den Tieren auf die Flanken und machen Notizen.
Die 13. Emmentalische Verbandsschau für Fleckvieh ist ganz der Tradition verpflichtet. Zentral wichtig bei der Bewertung sind die Euter und die Zitzen. Letztere sollen melkmaschinenkompatibel sein, während die Euter möglichst «hoch und gleichmässig aufgehängt» sein müssen. Nur so kann die Kuh viel Milch liefern. Stimmen dazu noch der Winkel der Beine und das gesamte Aussehen, hat der Züchter gute Chancen, seine Wettbewerbsteilnehmerin weit vorne platzieren zu können.
Zu viel Milch ist ein Problem
Walter Lüthi, Präsident des Emmentalischen Fleckviehzuchtverbandes, nennt diese Bewertungskriterien «wirtschaftliche Merkmale». Doch ist die Wirtschaftlichkeit der Kuhhaltung damit wirklich erfasst? Experten erklären, dass man heute auch die Kauffähigkeit einer Kuh berücksichtigen müsse, denn das Weideland stehe nicht unbegrenzt zur Verfügung. Bei einer Kosten-Nutzen-Rechnung sollten zudem die Robustheit eines Tieres und dessen Lebenserwartung angeschaut werden. Lüthi kennt diese Argumente. Für ihn ist aber klar, dass er weiterhin auf Kühe aus Rassen wie Red Holstein setzen wird. «Diese Kühe passen zu unserer Landschaft», sagt er. Wenn ein Bauer die gleiche Menge Milch liefern wolle, brauche er bei anderen Rassen einfach mehr Kühe.
Dass die hohe Milchleistung zu einer Überproduktion führe, sei so, aber dieses Problem könne nicht allein im Emmental gelöst werden. «Wenn wir weniger Kühe halten und damit die Milchproduktion reduzieren, werden sie in der Ostschweiz oder in einem anderen Landesteil mehr Milch liefern», erklärt Lüthi. Die Marktöffnung bei der Milch sei ein Fehler gewesen.
«Fleckvieh gehört hierher»
Auch für Hanspeter Eichenberger, OK-Präsident der Verbandsschau, ist klar, dass bei ihm weiterhin Fleckvieh im Stall stehen wird. Er hat sich der Zucht von Swissfleckvieh verschrieben. Seine Kühe sind eine Kreuzung der etwas robusteren Simmentalerrasse und Red Holstein. «Für mich gehören das Emmental und das Fleckvieh zusammen», sagt er. Eichenberger behält seine Kühe länger als üblich: Statt 5 bis 6 Jahre, die durchschnittliche Lebensdauer von Fleckvieh, werden seine Milchproduzentinnen oft über 10-jährig. Wenn am Abend die Sonne hinter den Hügeln des Emmentals entschwindet, sitzen die Viehzüchter noch im Festzelt zusammen. Der Milchpreis und die Politik sorgen für Gesprächsstoff. Diskutiert wird vielleicht auch, wie viel man für Regine, Tamara oder Uganda bezahlen würde und ob sie überhaupt zu kaufen seien. Die Tiere mit hohen Wertungen stehen sicher nicht zum Verkauf.
Die 13. Emmentalische Verbandsschau für Fleckvieh ist ganz der Tradition verpflichtet. Zentral wichtig bei der Bewertung sind die Euter und die Zitzen. Letztere sollen melkmaschinenkompatibel sein, während die Euter möglichst «hoch und gleichmässig aufgehängt» sein müssen. Nur so kann die Kuh viel Milch liefern. Stimmen dazu noch der Winkel der Beine und das gesamte Aussehen, hat der Züchter gute Chancen, seine Wettbewerbsteilnehmerin weit vorne platzieren zu können.
Zu viel Milch ist ein Problem
Walter Lüthi, Präsident des Emmentalischen Fleckviehzuchtverbandes, nennt diese Bewertungskriterien «wirtschaftliche Merkmale». Doch ist die Wirtschaftlichkeit der Kuhhaltung damit wirklich erfasst? Experten erklären, dass man heute auch die Kauffähigkeit einer Kuh berücksichtigen müsse, denn das Weideland stehe nicht unbegrenzt zur Verfügung. Bei einer Kosten-Nutzen-Rechnung sollten zudem die Robustheit eines Tieres und dessen Lebenserwartung angeschaut werden. Lüthi kennt diese Argumente. Für ihn ist aber klar, dass er weiterhin auf Kühe aus Rassen wie Red Holstein setzen wird. «Diese Kühe passen zu unserer Landschaft», sagt er. Wenn ein Bauer die gleiche Menge Milch liefern wolle, brauche er bei anderen Rassen einfach mehr Kühe.
Dass die hohe Milchleistung zu einer Überproduktion führe, sei so, aber dieses Problem könne nicht allein im Emmental gelöst werden. «Wenn wir weniger Kühe halten und damit die Milchproduktion reduzieren, werden sie in der Ostschweiz oder in einem anderen Landesteil mehr Milch liefern», erklärt Lüthi. Die Marktöffnung bei der Milch sei ein Fehler gewesen.
«Fleckvieh gehört hierher»
Auch für Hanspeter Eichenberger, OK-Präsident der Verbandsschau, ist klar, dass bei ihm weiterhin Fleckvieh im Stall stehen wird. Er hat sich der Zucht von Swissfleckvieh verschrieben. Seine Kühe sind eine Kreuzung der etwas robusteren Simmentalerrasse und Red Holstein. «Für mich gehören das Emmental und das Fleckvieh zusammen», sagt er. Eichenberger behält seine Kühe länger als üblich: Statt 5 bis 6 Jahre, die durchschnittliche Lebensdauer von Fleckvieh, werden seine Milchproduzentinnen oft über 10-jährig. Wenn am Abend die Sonne hinter den Hügeln des Emmentals entschwindet, sitzen die Viehzüchter noch im Festzelt zusammen. Der Milchpreis und die Politik sorgen für Gesprächsstoff. Diskutiert wird vielleicht auch, wie viel man für Regine, Tamara oder Uganda bezahlen würde und ob sie überhaupt zu kaufen seien. Die Tiere mit hohen Wertungen stehen sicher nicht zum Verkauf.
Autor:in
Ursula Grütter / Berner Zeitung BZ
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Erstellt:
13.09.2010
Geändert: 13.09.2010
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