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Auf ins Abenteuer: Junges Paar aus Walkringen wandert aus

Martina und Pyros aus Walkringen haben sich entschieden, etwas Neues anzupacken. Am Dienstag sind sie in den Flieger nach Buenos Aires gestiegen. Die beiden wollen in Argentinien Land bewirtschaften. Das Land hat Pyros Ur-Ur-Grossvater vor 160 Jahren gekauft. Diesen Ort wollen sie jetzt wieder zum Leben erwecken.

Martina Hostettler und Pyros Andrés Habegger wagen einen Neustart in Argentinien. (Bilder: zvg)
Ein letztes Foto aus Walkringen.

Es braucht eine Portion Mut, wenn man die sichere Schweiz verlässt und im Ausland sein Glück probiert. Pyros Habegger und seine Freundin Martina machen das. Pyros sagt: "Ich habe schon immer solche Entscheidungen getroffen, nicht aus wirtschaftlichen Gründen, sondern aus einem Gefühl heraus." Pyros Ur-Ur-Grossvater Johann Ulrich Habegger lebte ihn Lützelflüh, als er 1860 nach Argentinien auswanderte.

 

Er kaufte damals ausserhalb von Buenos Aires 19 Hektaren Land und bewirtschaftete das Land. Auch seine Nachfahren betrieben dort Landwirtschaft. Erst in den letzten Jahren wurde der Bauernbetreib eingestellt. Dieser soll jetzt aus dem Dornröschenschlaf erweckt werden.

 

Ein Gaucho in Walkringen

Pyros Habegger ist in Argentinien geboren, mit 19 kam er nach Deutschland, die letzten neun Jahre lebte er in der Schweiz, seit fünf Jahren in Walkringen. Mit seiner Freundin will er den Betrieb in Argentinien wieder aufnehmen. Er betont: "Wir möchten einen Ort schaffen, wo Menschen, Natur und Tiere in Harmonie leben. Wir wollen uns auf die natürlichen Kreisläufe und auf Nachhaltigkeit fokussieren."

 

Die Vision

Ziel ist es, den Hof in Argentinien wieder auf Vordermann zu trimmen. "Es sind Ruinen, da die letzten 20 Jahre niemand mehr dort wohnte", sagt Pyros. Erst müsse der Boden regeneriert, Humus gebildet und Wasserleitungen verlegt werden. Zur Stromgewinnung will Pyros auf Solar setzen. "Drei Familien sollen künftig auf dem Hof leben und diesen bewirtschaften."

 

Seine Vision ist, ein Kreislauf zu erschaffen, um einen bewussten Umgang mit den Ressourcen herzustellen. Pyros hofft, dass sich Leute für das Projekt begeistern und sich ihnen anschliessen: "Vielleicht gibt es solche, die sagen, ich mache mit und bleibe ein, zwei Jahre und helfe das aufzubauen. Dann werden sie auch Teil des Projekts."

 

Schwierige Finanzen

Finanziert werden  soll das Projekt durch Mieteinnahmen aus Liegenschaften in Buenos Aires. Es bestehe auch noch die Möglichkeit Bilder zu verkaufen. Zurzeit läuft eine Ausstellung in der Bank SLM in Worb. Zudem plant Pyros ein Crowdfounding um weitere Spenden zu generieren.

 

[i] Pyros' Brückenprojekt Schweiz – Argentinien https://www.tierra-danan.com/

[i] Das Projekt auf fb


Autor:in
Rolf Blaser, rolf.blaser@bern-ost.ch
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Erstellt: 28.11.2021
Geändert: 02.12.2021
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