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Aus dem Saal werden Wohnungen: Der Bären Walkringen ist verkauft
Der Gasthof Bären in Walkringen hat neue Besitzer:innen. Nicht nur das, es wird auch renoviert und umgebaut, der Heimatschutz war bereits vor Ort. BERN-OST wollte wissen, wie es zum Verkauf kam und was die Pläne von Jürg Riesen, Chef der Horibe AG Zäziwil, sind. Bären-Wirtin Barbara Rüfenacht ist froh, dass sie den Gasthof verkaufen konnte. Mehr dazu sagen wollte sie aber nicht.
BERN-OST: Jürg Riesen, wir haben erfahren, dass du den Bären Walkringen übernommen hast. Wie kam es dazu?
Jürg Riesen: Zu Beginn möchte ich klarstellen, dass nicht die Horibe AG hinter dem Kauf des Bären steht, sondern die Bauteam Gu GmbH.
Wer ist die Bauteam Gu GmbH?
Das ist eine zweite Firma, welche wir betreiben, im Bereich Planung und Generalunternehmungsarbeiten.
Wer steht hinter dieser Firma?
Meine Frau Brigitte und ich, wie bei der Horibe AG auch.
Was waren die Beweggründe für euch, den Bären Walkringen zu übernehmen?
Wir haben uns schon vor längerer Zeit in das Gebäude verliebt. Es ist uns ein Anliegen, dieses präsentabel zu erhalten. Die Situation hat sich dann ergeben, dass wir die Liegenschaft kaufen konnten.
Ich nehme an, zum Kaufpreis wirst du uns nichts sagen?
Das ist so.
Was natürlich speziell von Interesse ist: Was passiert nun mit dem Bären?
Das Werkstattverfahren hat stattgefunden in der ersten Hälfte dieses Jahres. In den nächsten Wochen und Monaten wird dann das Baugesuch erfolgen.
Kannst du etwas konkreter erzählen, was genau geplant ist? Insbesondere beim Gastbetrieb?
Beim Gastbetrieb wird es keine grossen Änderungen geben, das war uns von Anfang an wichtig und ist ein grosses Ziel, welches wir verfolgen. Wir möchten diesen möglichst so weiterführen, wie er bereits funktioniert. Möglicherweise werden wir an der Grösse etwas ändern, es kann sein, dass wir diesen etwas redimensionieren. Barbara, die Wirtin möchten wir gerne als Kopf des Betriebes behalten.
Heisst das, die jetzige Wirtin ist neu angestellt und führt den Betrieb als Pächterin?
Ja, Barbara Rüfenacht ist neu Pächterin.
Wir haben vernommen, dass es beim Saal grosse Veränderungen geben wird, stimmt das?
Vermutlich. Es ist schon geplant, aber wie es dann schlussendlich wird, das wissen wir noch nicht genau. Wir sind aktuell noch in der Prüfung. Nach dem jetzigen Ergebnis des Werkstattverfahrens wird der Saalteil wegfallen. Stattdessen werden dann Wohnungen gebaut.
Wird es im oberen Bereich des Gebäudes, in der Wohnung der Wirtin, auch Änderungen geben?
Ja. Wir werden den Dachstock ausbauen, sodass wir in einem zweiten Schritt die Sanierung des Daches ins Auge fassen können. Die grundsätzliche Idee ist, dass wir das Gebäude des Bärens in seinen Ursprung zurückbauen. Der Saal ist ein Anbau und gehört nicht zum ursprünglichen Aussehen. Für mich ist der Saalbau eine Verfälschung des Eindrucks, welcher das Gebäude vermitteln könnte. Daher kommt auch mein grosser Wunsch, diesen abzureissen und dann losgelöst, weiter unten, ein Ersatzgebäude mit Wohnungen zu erstellen.
In den 80er-Jahren wurde die Bären-"Schüür" abgerissen und anstelle dessen hätte eigentlich ein Ersatzbau gestellt werden müssen. Bekanntlicherweise wurde dieser aber nie gebaut. Das Erstellen dieses vergessenen Ersatzbaus ist ein weiterer Teil, welcher in unserer Planung enthalten ist.
Wo genau befand sich dieser vergessene Teil?
Dort, wo sich jetzt der Parkplatz befindet.
Wird anstelle der aktuellen Parkplätze eine Einstellhalle gebaut?
Wir sind noch in den Abkärungen, aber eine Einstellhalle ist geplant. Das läuft momentan im Hintergrund.
Heisst das auch, dass die jetzige und auch zukünftige Wirtin inskünftig nicht mehr im Bären wohnen wird?
Ja, in absehbarer Zeit wird sie nicht mehr hier wohnen. Dies war aber auch Barbaras Wunsch, dass sie dann die Wirtenwohnung verlassen kann. Es ist ja auch nur eine Wohnung, welche nicht mal über eine eigene Küche verfügt. Alles ist sehr alt und renovierungsbedürftig.
"Kein Kommentar"
BERN-OST hätte gerne von Barbara Rüfenacht gewusst, weshalb sie sich entschieden hat, ihren Bären zu verkaufen und als Pächterin am gleichen Ort weiterzuarbeiten. Die Wirtin mochte über ihre Beweggründe keine Auskunft geben. Auch auf die Frage, ob sie die beliebten Tanzanlässe vermissen werde, gab es nur eine Kürzestantwort: "Kein Kommentar."
Erstellt:
17.11.2021
Geändert: 17.11.2021
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