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Aus für die Kulturfabrik Biglen: «Es tuet verdammi weh»

Die Kulturfabrik in Biglen stellt ihren Betrieb auf Ende Jahr aus wirtschaftlichen Gründen ein. Dabei hätte die Institution ab 2024 finanzielle Unterstützung bekommen. Dem langjährigen Betreiber Pesche Leu schmerzt das Herz.

Die Schliessung schmerzt Pesche Leu, welcher die Kulturfabrik Biglen fast 15 Jahre lang betrieben hatte. (Bild: Archiv BERN-OST)

Pesche Leu ist bitter enttäuscht: «Es tuet verdammi weh zu erfahren, dass die Kulturfabrik, die ich 15 Jahre lang betrieben habe, nun bald Geschichte sein wird», sagt er gegenüber BERN-OST. Leu hatte erst im Sommer sein Wirken als künstlerischer Leiter der Institution beendet.

 

Die Kulturfabrik Biglen, die ihre Anlässe in einer Produktionshalle der ehemaligen Möbelfabrik Bigla in Biglen durchführt, muss aus wirtschaflichen Gründen den Betrieb auf Ende des Jahres 2023 einstellen.

 

Statt öffentliche Unterstützung grosses Defizit

Die Kulturfabrik habe sich in den vergangenen Jahren einen hervorragenden Ruf aufgebaut. Dies habe auch dazu geführt, dass sie nun auf die Liste der regional bedeutenden Kulturinstitutionen aufgenommen worden sei und ab dem nächsten Jahr Anspruch auf öffentliche Gelder gehabt hätte, schreibt der Verein Kulturfabrikbigla in einer Medienmitteilung .

 

Dazu wird es aber nicht kommen. Die Saison 2022/23 schloss mit einem grossen Defizit, was gemäss Verein zu einem wesentlichen Teil dem nur zögerlich wieder aufgekommenen Publikumsinteresse nach der Pandemie zugeschrieben wird. Zudem entschieden sich viele heutzutage kurzfristig für ein Kulturangebot – manchmal erst, nachdem die Veranstaltung mangels Interesse im Vorverkauf bereits abgesagt worden sei.

 

"Auch personell konnten nicht alle Lücken geschlossen werden, immer mehr Arbeit verteilte sich auf immer weniger Schultern", so der Vereinsvorstand. Letztlich sei nur der Schliessungsentscheid in Frage gekommen. 

 

Gemeinderat bedauert

«Der gesamte Gemeinderat von Biglen bedauert diesen Entscheid ausserordentlich», lässt sich Guido Heiniger, Gemeindepräsident der Standortgemeinde zitieren. «Von Beginn an haben wir uns für die Kulturfabrik engagiert und wir sind enttäuscht, dass die Region zukünftig nicht mehr von diesem hochwertigen Kulturangebot profitieren kann.»

 

Die angekündigten Veranstaltungen bis Ende Jahr werden noch stattfinden, wie auch die bereits vereinbarten Vermietungen der Räumlichkeiten an private Veranstaltende in diesem Jahr noch eingehalten werden.

 

Danach wird der letzte Vorhang fallen.


Autor:in
pd / Res Reinhard, res.reinhard@bern-ost.ch
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Erstellt: 05.10.2023
Geändert: 05.10.2023
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