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Bahnhof Bolligen: Bevölkerung kann mitreden
Am Bahnhof Bolligen tut sich was: Mit der Entwicklung des Areals rund um den Bahnhof soll neuer Wohnraum, Platz für Läden und Dienstleistungen sowie ein attraktiver Bahnhofplatz entstehen. Bevor konkrete Pläne ausgearbeitet werden, ist nun die Bevölkerung eingeladen, ihre Ideen einzubringen.
Das Gelände am Bahnhof Bolligen gilt als wichtiger Entwicklungsschwerpunkt. Dank der guten Erschliessung, so teilt die Gemeinde mit, biete es «beste Voraussetzungen für eine moderne, zukunftsfähige Bebauung». Geplant seien nicht nur neue Wohnungen, sondern auch Verkaufs- und Dienstleistungsflächen.
Drei Eigentümer ziehen am selben Strick
Die drei Grundeigentümer – die Landi Bolligen Genossenschaft, der Regionalverkehr Bern-Solothurn AG (RBS) und die Einwohnergemeinde Bolligen – haben sich zusammengeschlossen. Gemeinsam wollen sie das knapp ein Hektar grosse Gebiet entwickeln.
- Die Landi Bolligen möchte ihre Verkaufs- und Lagerflächen modernisieren und erweitern sowie kundenfreundlichere Parkierungsmöglichkeiten schaffen.
- Der RBS prüft eine Aufstockung des Bahnhofgebäudes und will die Fussgängerströme optimieren.
- Die Gemeinde ist mit zwei Parzellen vertreten und setzt sich zusammen mit den Partnern für eine sichere, attraktive Neugestaltung des Bahnhofsplatzes ein: Sie will die Verkehrssicherheit verbessern und einen einladenden Empfangsbereich – die Visitenkarte von Bolligen – schaffen.
Wohnraum oder Geschäfte?
Ziel der Gemeinde sei es letztlich, eine gute Lösung für alle zu finden, erklärt Manfred Brülhart, Leiter Bau bei der Gemeinde: «Zunächst wollen wir den Puls der Bevölkerung spüren und herausfinden, ob eher Wohnraum oder Gewerbefläche gefragt ist – beides ist möglich, wir sind für Input offen.» Nachdem die ursprüngliche Idee, dort eine zentrale Gemeindeverwaltung zu bauen, sich aufgrund von grossen Verzögerungen zerschlagen hatte – inzwischen wurde eine Alternativlösung im Areal Flugbrunnen gefunden –, seien jetzt wieder neue Perspektiven möglich. Stadtnahes Wohnen, im Rücken gleich der Bantiger als Naherholungsgebiet: «Es wäre an sich ein attraktiver Wohnort.»
Qualität durch Studienauftrag
Gleichzeitig sei aber das Areal nicht einfach zu beplanen, mit der Strasse, den Parkplätzen und der Bahnlinie daneben. «Deshalb müssen wir jetzt zuerst die Bedürfnisse abklären und abwägen.» Für die konkrete Planung ist ein qualitätssicherndes Verfahren mit einem Studienauftrag vorgesehen. Dieser soll mit den Erkenntnissen aus der Inputveranstaltung im 2026 durchgeführt werden, so dass auf Ende 2026 die Grundlagen für die weiteren Planungsschritte vorliegen. «Ab 2027 hoffen wir erste Projekte vorstellen zu können», sagt Manfred Brülhart. Darauf bilde sich dann die Grundlage für eine spätere Überbauungsordnung.
Bevölkerung kann ihre Ideen einbringen
Dem Gemeinderat ist es wichtig, die Bevölkerung frühzeitig einzubeziehen. Deshalb findet im September eine öffentliche Inputveranstaltung statt. Alle Interessierten können dort ihre Erwartungen, Anliegen und Ideen einbringen, damit die Bedürfnisse von Bevölkerung und Gemeinde von Anfang an berücksichtigt werden können. «Bis allerdings allfällige Wohnungen oder Geschäftsräume bezugsbereit sind», bremst Brülhart ab, «vergehen noch einige Jahre.»
[i] Inputveranstaltung: Donnerstag, 18. September 2025, um 19 Uhr im Reberhaus Bolligen
Erstellt:
17.09.2025
Geändert: 17.09.2025
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