Bahnhof Münsingen: Kritisierte Treppe war ein Fehler

Gehbehinderte und Eltern mit Kinderwagen erlebten kurz vor Weihnachten eine unangenehme Überraschung: Der neu gebaute Zugang vom Bahnhofplatz West zur Personenunterführung Nord war eine elfstufige Treppe. Für Rollstühle oder Rollatoren ein unüberwindbares Hindernis.

Nach Reklamationen auf der Gemeinde wurde entschieden, die ebenfalls frisch gebaute Rampe zur Unterführung Mitte vorzeitig zu öffnen, so dass der Zugang zu den Gleisen und zum Bahnhofgebäude weiterhin für alle möglich ist.

Treppe wird wieder abgerissen

Dieser Umweg ist bald nicht mehr nötig. Die Gemeinde teilt mit, dass sie eine Lösung gefunden hat: Die neue Treppe wird abgerissen und durch eine Rampe ersetzt.

Laut der zuständigen Gemeinderätin Thekla Huber (SP) war an der Stelle ursprünglich auch eine Rampe vorgesehen. Nur: Der Bahnhofplatz wird in Etappen umgebaut. Die Rampe war für den Endzustand des Bahnhofplatzes berechnet, in der jetzigen Situation war dafür nicht genug Platz, sie wäre zu steil geworden. Darauf entschieden die Verantwortlichen, sie durch eine Treppe zu ersetzen und die Rampe erst in fünf Jahren zu bauen.

"Fehler können passieren"

Dieser Fehlentscheid wird mit dem Abriss und der neuen Rampe korrigiert. Sie wird teilweise auf der Nachbarparzelle zu liegen kommen. Wer für den Fehler verantwortlich ist, ist nicht ganz klar. Und laut Thekla Huber auch nicht relevant. "Der ganze Bahnhof  ist ein sehr komplexes Bauprojekt. Da können Fehler passieren." Zahlen dafür wird die Gemeinde. "Für Unvorhergesehenes wurden Reserven eingeplant." Die genauen Kosten von Bau und Abbruch der Treppe kenne die Gemeinde noch nicht. Es werde aber kein grosser Betrag sein.

Die bauliche Umsetzung erfolgt in den nächsten Wochen. Spätestens ab Ende März wird die Unterführung laut Mitteilung der Gemeinde wieder für alle Personen im gewohnten Rahmen begehbar sein. Ende März geht der von der Gemeinde erstellte Lift auf der Seite Bahnhofplatz West in Betrieb, was die Querung des Bahnhofs zusätzlich einfacher macht.