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Padelhalle für Worb: «Wenn wir etwas eröffnen, dann richtig»
In Worb entsteht eine neue Sporthalle – exklusiv für die Sportart Padel. Hinter dem Projekt steht ein Team leidenschaftlicher Spieler, das nicht nur Plätze bauen, sondern auch die Jugend fördern will.
Worb erhält ein besonderes neues Sportangebot: eine Padelhalle. «Padel ist eine Mischung aus Tennis und Squash – einfach zu lernen, aber richtig dynamisch und spannend», erklärt Javier Garcia, Verwaltungsratspräsident von Passion 4 Padel.
Die Idee zur Halle
Die Sportart, sagt Garcia, boome in Europa: «In Spanien ist Padel nach Fussball die beliebteste Sportart, und auch in der Schweiz wächst die Community rasant – vor allem in Zürich, Solothurn und der Region Genf.» Doch es fehlt an geeigneter Infrastruktur. Viele Padel-Plätze sind an Tennishallen angegliedert, was zu baulichen Nachteilen führt – zu tiefe Decken, blendende Beleuchtung, eingeschränkte Spielflächen.
Aus dem eigenen Spielspass heraus entstand die Idee, ein professionell geplantes Center zu bauen. Gemeinsam mit Miguel Adamuz Sierra, Rodrigo Emmanuel Ibanez und Tommy Othenin-Girard gründete Garcia das Projekt «P4P», Passion 4 Padel. «Wir alle spielen mit Leidenschaft und wissen genau, worauf es ankommt – wir denken als Spieler, nicht nur als Betreiber.»
Baustart: Sommer oder Herbst
Lange suchten sie an verschiedenen Orten nach einer möglichen Location. Eine geeignete Halle liess sich jedoch nicht finden. Dafür ein geeigneter Bauplatz für eine neue Halle: Fündig wurden sie auf dem Gelände der Firma Gustoil, die das Projekt auch als Investor unterstützt. Dieses befindet sich auf der Fläche hinter der Coop-Tankstelle und der neuen Werkhallen der aktuell im Bau befindenden er Stiftung Terra Vacchia. Aktuell ist dort ein BMX-Park.
Der Baustart ist für Sommer oder Herbst 2025 vorgesehen, die Baueingabe erfolgt Mitte Juni. Geplant ist ein Mehrzweckgebäude mit Holzkonstruktion und eine Leichtbauhalle ohne Unterkellerung, wodurch der Bau zügig voranschreiten soll. Ziel ist es, die Halle im ersten Quartal 2026 zu eröffnen – oder zumindest mit dem Spielbetrieb zu starten.
Ein Padel-Center mit Konzept
Die Halle soll gezielt auf die Anforderungen des Padel-Sports zugeschnitten sein. Sie bietet vier Indoor-Plätze mit Raum rund um die Felder – «damit auch auf höherem Niveau gespielt werden kann, ohne dass man ständig an die Wände gerät», erklärt Garcia. Auf dem Dach des Mehrzweckgebäudes ist ein Outdoor-Platz mit Ausblick geplant. Die Hallenhöhe von mindestens neun Metern ermöglicht hohe Bälle, sogenannte Lob’s, und eine Beleuchtung, die nicht blendet, sorgt dafür, dass auch am Abend unter optimalen Bedingungen gespielt werden kann.
«Uns war von Anfang an klar: Wenn wir etwas eröffnen, dann richtig», sagt Garcia. Im Mehrzweckgebäude entstehen Garderoben und Duschen, im vorderen Bereich ein Bistro.
Wenn der Gastrobereich zur Eröffnung noch nicht ganz bereit ist, werde es zu Beginn ein Selbstbedienungsangebot geben. «Aber früher oder später soll man bei uns auch gemütlich Tapas essen und zuschauen können. Vielleicht bekommt man dabei selbst Lust, mal mit dem Spielen anzufangen.»
«Es ist ein Sport, der schnell Freude macht»
Gespielt wird meist im Doppel auf einem 20 mal 10 Meter grossen Feld, das von Glas- und Gitterwänden umgeben ist. «Die Punktvergabe ähneln stark dem Tennis. Aber weil der Platz kleiner ist und das Spiel abwechslungsreicher, kommen auch Anfänger schnell ins Spiel. Gerade für ältere Menschen ist das toll – sie können problemlos mithalten», erklärt Garcia. Der Ball hat weniger druck als ein Tennisball, wodurch er weniger springt, und längere Ballwechsel entstehen.
Der Ball darf einmal aufspringen, bevor er zurückgespielt wird – und darf dabei auch indirekt über die Glaswand gespielt werden. Ausserdem ist es erlaubt, einen Ball, welcher ausserhalb der Anlage ist, wieder zurückzuspielen.
Für besonders motivierte Spielerinnen und Spieler soll es fixe Trainingsangebote geben, in denen sie sich gezielt weiterentwickeln können. Langfristig möchte P4P mit dem schweizerischen Padelverband eigene Junioren-Turniere und -Meisterschaften organisieren. Zusätzlich sei eine Zusammenarbeit mit Schulen angedacht, um Kinder früh an den Sport heranzuführen. Die Trainer bringen dafür die nötige Erfahrung mit: Rodrigo Emmanuel Ibanez und Javier Garcia selbst sind ausgebildete Padel-Trainer.
Nachwuchs im Fokus
Ein zentrales Anliegen des Projekts ist die Förderung junger Talente. «In Spanien gibt es eigene Juniorenkategorien, Akademien und Meisterschaften – in der Schweiz stehen wir noch ganz am Anfang», sagt Garcia. Das möchte das Team ändern. Angeboten werden sollen Kurse für Kinder und Jugendliche, bei denen zuerst die Grundlagen des Spiels sowie Technik und Taktik vermittelt werden. «Wir wollen die Kids dort abholen, wo sie stehen, und ihnen zeigen, wie viel Spass Padel machen kann», so Garcia.
Blick in die Zukunft
«Wir wollen nicht nur Spielflächen vermieten, sondern die Entwicklung des Sports aktiv mitgestalten», sagt Garcia. Auch Erwachsene sollen Trainingsangebote erhalten – vom Einstieg, und Wettkampfvorbereitung bis zu spezifische Competitions Training.
International ist Padel längst etabliert – mit Europa- und Weltmeisterschaften. Auch in der Schweiz wächst das Interesse: Firmen buchen Events, Neugierige strömen zu Schnupperkursen. «Padel ist mehr als ein Trend. Es ist eine Sportart mit riesigem Potenzial – auch olympisch, vielleicht schon 2032», sagt Garcia.
Die Gemeinde Worb steht hinter dem Projekt. Garcia ist überzeugt: «Unsere Halle wird nicht nur ein sportlicher, sondern auch ein sozialer Treffpunkt – ein Ort, wo sich Generationen begegnen und gemeinsam Spass am Spiel haben.»
Erstellt:
15.06.2025
Geändert: 15.06.2025
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