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Bernapark-Besitzer Hans-Ulrich Müller: "Der Brand kommt im dümmsten Moment"

Quelle
Der Bund

Am Donnerstag wüteten die Flammen in Deisswil. Das verzögere den Umbau der früheren Kartonfabrik um Monate, sagt Besitzer Hans-Ulrich Müller.

Der Besitzer des Bernaparks Hans-Ulrich Müller erklärt sein Projekt. (Bild: Andreas Blatter)

Das wird teuer: Auf dem historischen Industrieareal in Deisswil werden derzeit 173 Wohnungen erstellt. Dafür werden die Gebäude um zwei hölzerne Etagen aufgestockt. In einem Teil dieses Holzaufbaus ist am Donnerstagnachmittag der Brand ausgebrochen, den 150 Feuerwehrleute bis zum Abend löschen konnten.

 

Verletzte gab es nicht. Doch das Projekt wurde um ein halbes Jahr oder mehr zurückgeworfen, wie Hans-Ulrich Müller, der Besitzer des Areals, sagt. Der Aufbau aus Holz sei verkohlt und müsse wohl vollständig ersetzt werden, erzählt Müller, der derzeit in Norwegen in den Ferien weilt. «Immerhin hat der Brandschutz funktioniert: Die Flammen haben nicht auf das restliche Gebäude übergegriffen.»

 

Der frühere Credit-Suisse-Banker Müller kaufte das Areal nach dem Ende der Kartonfabrik 2010 und will es als Bernapark zum Wohn-, Freizeit- und Arbeitsquartier machen. Allein für die erste Bauetappe werden 100 Millionen Franken investiert. Bereits kommenden Sommer hätten die ersten Wohnungen vermietet werden sollen. Dies werde nun wohl erst Ende 2020 oder Anfang 2021 möglich sein, vermutet Müller. «Der Brand kommt im dümmsten Moment», sagt der Bernapark-Initiant. Denn just am Donnerstag habe man die Einladungen zu einem Infoanlass für Mietinteressenten verschickt.

 

Derzeit untersucht die Polizei die Brandursache. Brandstiftung könne er sich nicht vorstellen, sagt Müller – er vermutet die Ursache bei den laufenden Bauarbeiten. Die Kosten könnten noch nicht beziffert werden. «Sie liegen aber sicher im sechsstelligen Bereich», sollten aber von den Versicherungen übernommen werden.

 

Müller befürchtet aber, dass sich das «Ökosystem Bernapark» ebenfalls verzögert entwickeln werde. Damit meint er die Gastrobetriebe und anderen Firmen, die sich im neuen Quartier niederlassen wollen – und auf die Bewohner als Kunden zählen.


Autor:in
Adrian Hopf-Sulc, "Der Bund"
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Erstellt: 19.07.2019
Geändert: 19.07.2019
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