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Bernapark Stettlen: Hier sollen 2000 Leute leben und ebenso viele arbeiten

Der Bernapark, ehemals Kartonfabrik Deisswil, soll sich weiterentwickeln können. Das will die Gemeinde Stettlen. Sie passt darum den Bau- und Zonenplan an.

Vn der Kartonfabrik zum urbanen Quartier: Der Bernapark soll sich weiterentwickeln. (Bild: zvg)

Anfang Woche startete die öffentliche Mitwirkung zum Zonenplan und dem Baureglement der Gemeinde Stettlen. Bis im Juni kann sich die Bevölkerung dazu äussern. Am Mittwoch informierte die Gemeinde an einem Anlass über die geplanten Änderungen.

 

Diese betreffen in der Hauptsache den Bernapark, wie die Gemeinde in einer Mitteilung schreibt. Bisher habe eine sogenannte Bestandeszone den Bau von 173 Wohnungen und Gewerberäumen mit total 45 000 Quadratmetern Geschossfläche ermöglicht. Nun will die Gemeinde die Bedingungen für die Weiterentwicklung des restlichen Areals regeln. Auf insgesamt 260 000 Quadratmetern Geschossfläche sollen Wohnungen und Gewerbelokalitäten entstehen können. Auf höchstens 60 Prozent der Fläche dürfen Wohnungen sein.

 

Die Gemeinde will der Grundeigentümerschaft möglichst grosse Freiheiten lassen, damit sie flexibel auf den Markt reagieren kann. Die Entwicklung des Areals verläuft in Etappen, Neubauten sind möglich. Wie ein Vertreter des Bernaparks am Infoanlass sagte, sollen die Gebäudehöhen allgemein bis zu 30 Meter, punktuell bis zu 55 Meter hoch werden dürfen.

 

2023 entscheidet das Volk

Die Bestandeszone und eine sistierte Gewerbe- und Industriezone sollen nun gemäss der Mitteilung der Gemeinde in eine Zone mit Planungspflicht (ZPP) umgewandelt werden. Der Bernapark hat auf dieser aufbauend eine Überbauungsordnung (ÜO) ausgearbeitet, welche später vom Gemeinderat genehmigt wird. Zonenplan und Baureglement kommen nächstes Jahr hingegen vors Volk. Nach deren Genehmigung soll auch die mittlerweile genehmigungsreife kantonale ÜO für das Schulraumprovisorium der Schule für Gestaltung in den Zonenplan der Gemeinde integriert werden. Die Schule soll Mitte 2024 für zehn Jahre in den Bernapark ziehen (BERN-OST berichtete).

 

Ausser den Änderungen betreffend des Bernaparks, sind in der Gemeinde keine weiteren Einzonungen geplant. Der Wachstumsbedarf der Gemeinde wird mit dem Bernapark genügend abgedeckt. "Wir wollen dort wachsen und verdichten, wo schon zementiert ist", sagte Gemeindepräsident Lorenz Hess (Die Mitte) vor dem rund 60-köpfigen Publikum am Infoanlass. 2000 Leute sollen bis 2040 im Bernapark wohnen und ebenso viele dort arbeiten. Aktuell hat Stettlen rund 3200 Einwohner:innen.

 

Mehrverkehr soll eingedämmt werden

Das zusätzliche Verkehrsaufkommen, das der Bernapark verursachen wird, soll kontrolliert werden. Einerseits will der Bernapark dafür sorgen, dass die Bewohner:innen viel auf dem Gelände bleiben und andere Verkehrsmittel als das Auto bevorzugen. Andererseits gibt es eine fixe Anzahl zulässiger Fahrten und ein entsprechendes Monitoring. "Das ist ein Novum im Worblental", sagte Hess. Die Gemeinde habe sich nicht dagegen gewehrt. "Es ist vernünftig."

 

Auch finanziell soll das Wachstum für die Gemeinde tragbar sein. "Wir haben gute Prognosen, dass wir auf der Einnahmenseite mehr haben werden und die Finanzlage besser sein wird", so Hess.

 

[i] Die Mitwirkung läuft vom 2. Mai bis 3. Juni. Die Unterlagen sind auf www.stettlen.ch einsehbar und liegen ab 5. Mai zu den Bürozeiten im Gemeindehaus, Raum „Forum“ auf. Eingaben und Anregungen sind per Brief oder E-Mail an das Büro des Ortsplaners zu richten: info@panorama-ag.ch.


Autor:in
Isabelle Berger, info@bern-ost.ch
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Erstellt: 09.05.2022
Geändert: 09.05.2022
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